Vom Großmarkt zum Kreativtreff
Quartier am Blumengroßmarkt gewinnt Städtebaupreis

Aus dem alten Blumengroßmarkt wurde ein Kreativzentrum in exponierter Lage.  | Foto: Foto: Sebastian Wells
  • Aus dem alten Blumengroßmarkt wurde ein Kreativzentrum in exponierter Lage.
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Einst Standort von Berlins erster Sternwarte ist der ehemalige Blumengroßmarkt heute ein Kunst- und Kreativquartier. Dafür gab's jetzt den Städtebaupreis.

Das Quartier am alten Blumengroßmarkt zwischen Lindenstraße und Friedrichstraße hat den Deutschen Städtebaupreis 2020 gewonnen. Die Auszeichnung geht alle zwei Jahre an ein besonderes Stadtentwicklungsprojekt. Der Preis ist mit 25 000 Euro dotiert.

Das Kreativquartier stehe sinnbildlich für den Beginn einer neuen Planungskultur in Berlin, begründete die Jury ihre Entscheidung. Das Projekt habe den entscheidenden Impuls gesetzt, der „Verwaltung und Lokalakteure zusammenbrachte, um gemeinschaftlich ein lebendiges Quartier zu entwickeln“. Tatsächlich war das Areal in der Südlichen Friedrichstadt lange Zeit wegen seiner Randlage zu Mauerzeiten städtebaulich unterbelichtet. Bis die Entscheidung fiel, am Kreuzberger Blumengroßmarkt ein neues Kreativzentrum entstehen zu lassen.

Den Anfang machte ab 2015 das „Frizz23“-Gebäude an der Friedrichstraße, wo heute Künstler und Architekten arbeiten. Der Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz vor der Jüdischen Akademie in der Nachbarschaft und die ehemaligen Blumengroßmarkthalle wurden 2014 neu gestaltet. Direkt am Platz entstand das neue Metropolenhaus mit dem historischen Kollegienhaus, heute das Jüdische Museum, dem IG Metall-Haus von Erich Mendelsohn und anderen Bauten als Nachbarn. So entwickelte sich ein Vorzeigequartier in exponierter Lage im Dreieck zwischen Checkpoint Charlie, Jüdischem Museum und Mehringplatz.

„Für einen innerstädtischen Bezirk wie Friedrichshain-Kreuzberg ist es besonders wichtig, dass vorhandene Flächen behutsam nachverdichtet werden und ihren Bewohnern gleichzeitig neue Freiräume bieten“, erklärte Baustadtrat Florian Schmidt (Grüne) nach der Preisverleihung. Dies sei in dem Quartier auf einzigartige Weise gelungen. „Es macht unseren Bezirk einmal mehr zum Vorreiter für zukunftsorientierte Stadtplanung. Vielfältige Nutzung trifft auf belebte Erdgeschosszonen und offene Stadträume, die ohne Konsumzwang bestehen können“, so Schmidt weiter. Anknüpfend an das Pilotprojekt Blumengroßmarkt unterstütze das Bezirksamt heute über die Lokalbaustrategie neue Kooperationen für eine gemeinwohlorientierte Entwicklung von Flächen und Neubauprojekten.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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