Ratiborstraße eignet sich nicht als Flüchtlingsquartier
Das Grundstück Ratiborstraße 14 c-g kann nur in kleinem Rahmen zum Standort von Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete werden.
Das machten Baustadtrat Florian Schmidt und Bürgermeisterin Monika Herrmann (beide Bündnis 90/Grüne) bei der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Ende Februar deutlich.
Zum Hintergrund: Die Fläche findet sich auf einer Liste des Senats für weitere sogenannte Modulare Unterkünfte, abgekürzt MUF. Als weiteres Areal im Bezirk taucht dort die Alte Jakob- Ecke Franz-Künstler-Straße auf. An dieser Stelle sind die MUF bereits errichtet und seit kurzem bezogen. Sie sollen etwa drei Jahre bestehen bleiben, ehe an dieser Stelle ein neues Wohnviertel entstehen soll.
Das Grundstück an der Ratiborstraße eigne sich vor allem deshalb nicht für ein zumindest großflächiges Flüchtlingsquartier, weil es als Gewerbegebiet sowie Grünfläche festgeschrieben sei, erklärten Bürgermeisterin und Stadtrat. Dort befinden sich einige Kleinbetriebe, dazu ein Biergarten sowie eine Kita. Diese Einwände seien auch dem Senat mitgeteilt worden. Einräumen mussten die beiden Bezirksamtsvertreter allerdings, dass bei einem Termin im August 2017 mit der Finanzstaatssekretärin Margaretha Sudhof (SPD) die Ratiborstraße als einer der beiden Standorte "identifiziert" wurde, auf denen das Errichten modularer Unterkünfte geeignet wäre. Aber anscheinend wurde das nicht als endgültiger Beschluss gewertet.
Als Alternative habe der Bezirk eine andere Gegend für den Bau von MUFs ins Spiel gebracht, so Florian Schmidt. Nämlich in Friedrichshain-West. Dort plant die Wohnungsbaugesellschaft WBM schon länger eine Nachverdichtung. Sie liegt aber schon seit einem Jahr vor allem wegen Bürgerprotesten auf Eis.
Für 2018 sei in diesem Gebiet ebenso wie bei der Ratiborstraße und an der Franz-Künstler-Straße ein öffentlichen Werkstattverfahren geplant, kündigte der Baustadtrat ebenfalls an.
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