Detektive auf dem Tempelhofer Berg
Sanierung des Wasserturms beendet

Der sanierte Wasserturm im Chamissokiez. Sein Behälter, im Original erhalten,  fasste stolze 400.000 Liter Wasser.  | Foto:  Ulrike Kiefert
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  • Der sanierte Wasserturm im Chamissokiez. Sein Behälter, im Original erhalten, fasste stolze 400.000 Liter Wasser.
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Die lange und teure Sanierung des Wasserturms im Chamissokiez ist abgeschlossen. Das Gebäudeensembles wird jetzt wieder als Jugendfreizeittreff genutzt. Und auch der Turmfalke ist zurück.

Die Jugendfreizeiteinrichtung „DTK Wasserturm“ ist in ihr Stammhaus zurückgekehrt. Nach drei Jahren ist die Sanierung des namensgebenden Turms auf dem höchsten Punkt des Tempelhofer Bergs beendet. Solange haben sich die 90 Kinder und Jugendlichen in der ehemaligen Rosegger-Grundschule an der Bergmannstraße getroffen.

Die Sanierung des Wasserturms Kreuzberg im Chamissokiez war aufwendig und teuer. Laut Bezirksamt umfassten die Arbeiten eine grundlegende hochbauliche und gebäudetechnische Sanierung, Verbesserungen in Bezug auf Barrierefreiheit, Brandschutz und Akustik, die Neustrukturierung der WC-Anlagen und die Aktivierung zusätzlicher Flächen für die Jugendarbeit. So ist das bislang ungenutzte dritte Obergeschoss des Wasserturms jetzt ein Bewegungsraum. Während der Sanierung wurde darauf geachtet, den Originalzustand des Denkmalbaus möglichst nicht anzutasten. Besondere Aufmerksamkeit galt der Fassade des Wasserturms, der Dachkonstruktion und den Deckenkonstruktionen mit Sterngewölbe über dem Veranstaltungssaal, die alle im bauzeitlichen Zustand erhalten blieben. Auch der alte Wasserbehälter und das Wasserdruckrohr sind noch da und unverändert. „Unsere Kolleginnen und Kollegen vom Hochbauservice haben gemeinsam mit dem Denkmalschutz teilweise Detektivarbeit geleistet“, erzählt Facility-Stadtrat Andy Hehmke (SPD). So konnte das Team anhand historischer Fotos, die den Turm vor der letzten Sanierungsmaßnahme zeigen, eine Schuppendeckung als älteste fotografisch dokumentierte Deckungsart identifizieren. Um das originale Erscheinungsbild wiederherzustellen, wurde „das Dach des Wasserturms daher mit Schiefer eingedeckt“, so Hehmke.

Die Angebote im Jugendtreff stehen allen offen.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Vor Ort stehen der Jugendarbeit neben Gruppenräumen und einer Küche auch das Tonstudio, der Proben- und Aufnahmeraum, die Siebdruckwerkstatt, der PC-Raum, das Café und der Saal für Veranstaltungen wieder zur Verfügung. Träger der Einrichtung sind das Jugendamt und die Sportjugend Berlin. Die Baukosten lagen bei rund fünf Millionen Euro. Nach der Sanierung ist auch der Turmfalke, der seit einigen Jahren im Gebäude nistet, wieder zurückgekehrt.

Das Gebäudeensemble an der Kopischstraße stammt von 1887/88 und steht unter Denkmalschutz. Es besteht aus dem rund 45 Meter hohen Wasserturm, dem als Anbau konzipierten alten Maschinenhaus und einem Erweiterungsbau. Die Architekten Hugo Hartung und Richard Schultze gewannen mit ihrem Entwurf unter dem Motto „Undine“ 1886 den ersten Wettbewerbspreis. Sie planten das Ensemble als städtische Wasserhebestation im Stil der märkischen Backsteingotik in Anlehnung an einen mittelalterlichen Stadtturm. Der Wasserbehälter fasste stolze 400.000 Liter. 1960 wurde das Wasserhebewerk außer Betrieb gestellt. 1982 übernahm das Land Berlin die Liegenschaft. Von 1986 bis 1988 wurde das Gebäude umgebaut und der Anbau errichtet. Im Anschluss ging der Wasserturm an die Jugendförderung über.

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Ulrike Kiefert aus Mitte

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