Schippen für das Haus auf Zeit
Überlastete Amerika-Gedenkbibliothek bekommt Interimsbau

Schippen für den "Tempo-Bau". Der soll die Amerika-Gedenkbibliothek mindestens fünf Jahre lang entlasten. | Foto:  Ulrike Kiefert
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  • Schippen für den "Tempo-Bau". Der soll die Amerika-Gedenkbibliothek mindestens fünf Jahre lang entlasten.
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Für das Haus auf Zeit der Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) am Blücherplatz gab es jetzt den symbolischen Spatenstich. Der temporäre Bau soll die AGB so lange entlasten, bis die Zentral- und Landesbibliothek Berlin ihren lange versprochenen Neubau bekommt. Der Architekturwettbewerb steht schon in den Startlöchern.

Die Amerika-Gedenkbibliothek ist total überlastet. Darum bekommt die Lieblingsbibliothek der Berlinerinnen und Berliner jetzt ein neues Gebäude – übergangsweise für etwa fünf Jahre, bis auf dem Areal am Blücherplatz ein Bauprojekt der Superlative kommt: der Neubau der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB). Für den Interimsbau, der fünf Millionen Euro kostet, machten sich Kultursenator Klaus Lederer (Linke), Volker Heller als Generaldirektor der ZLB und Sven Lemiss, Geschäftsführer der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) jetzt ans Schippen. Der erste Spatenstich stand an, allerdings nur symbolisch, denn das Fundament des neuen Hauses liegt bereits im Boden.

Die Amerika-Gedenkbibliothek am Blücherplatz platzt aus allen Nähten.  | Foto: Ulrike Kiefert
  • Die Amerika-Gedenkbibliothek am Blücherplatz platzt aus allen Nähten.
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Der Bau beherbergt zusätzliche Arbeitsräume, eine offene Medienwerkstatt und einen Saal, der bei Bedarf zum Lesesaal werden kann. Außerdem soll es dort Platz für Schulungen und Veranstaltungen geben. Kurzum: „Hier kommen keine Bücherregale rein“, sagte Volker Heller. Der Entlastungsbau sei aber nötig. „Die Bibliothek platzt aus allen Nähten.“ Und der schon seit Langem versprochene Neubau der ZLB lasse weiter auf sich warten. Senator Lederer sprach von dem Haus als „Vorreiter für ein nächstes, größeres“. Dort könne die ZLB schon mal ausprobieren, was ihr dann im Neubau „gewiss gut gelingen wird“. Nämlich ein Ort zu sein, an dem sich die Berliner auf Augenhöhe begegnen könnten, „egal, was sie wissen, wenn sie reinkommen“.

Erinnerung an den Blockadewinter

Die AGB ist eine der größten, öffentlichen Bibliotheken der Hauptstadt. Sie war ein Geschenk der Vereinigten Staaten an die Berliner und wurde 1954 aus Mitteln des Marshall-Plans finanziert. Der Name der Bibliothek sollte an den Blockadewinter 1948/1949 und die Luftbrücke erinnern. Seit 1995 ist die AGB Teil der ZLB, die sich in Berlin auf zwei Standorte verteilt: am Kreuzberger Blücherplatz und an der Breiten Straße in Mitte. Der geplante Neubau will diese beiden Standorte an einem Ort bündeln. Damit entsteht am Blücherplatz Deutschlands größter Bibliotheksstandort. Bis zu 6000 Menschen sollen sich im Gebäude künftig gleichzeitig aufhalten können, an 360 Tagen im Jahr. Die neue Bibliothek soll bis zu 16 Stunden am Tag geöffnet sein. Die Planer rechnen mit rund 10 000 Besuchern täglich. Wie die neue Bibliothek einmal aussehen wird, steht aber noch nicht fest. „Wir warten dringend auf einen Termin für den Architekturwettbewerb“, informierte Volker Heller. Den konnte der Kultursenator aber noch nicht benennen.

Der Trubel ist vorüber, jetzt wird wieder ernsthaft malocht.  | Foto: Ulrike Kiefert
  • Der Trubel ist vorüber, jetzt wird wieder ernsthaft malocht.
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Spätestens Weihnachten soll das Haus auf Zeit am Blücherplatz gleich hinter der AGB öffnen. Bis zum 19. Juni haben die Berliner noch Zeit, sich einen klangvolleren Namen als "Tempo-Bau" zu überlegen. Der Abstimmungskasten hängt an der Infotheke der AGB. „Ideenschmiede“ oder „Gartenhaus“ sind erste Vorschläge. Aus allen Ideen werden die drei schönsten und witzigsten Namen ausgewählt. Dann dürfen die Berliner final abstimmen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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