Umbaupläne für den Mehringplatz nachgebessert

So soll der Mehringplatz aussehen. In dieser Skizze ist bereits einer der Wege zu sehen, die die Landschaftsplaner zunächst nicht vorgesehen hatten. | Foto: Lavaland/Treibhaus
  • So soll der Mehringplatz aussehen. In dieser Skizze ist bereits einer der Wege zu sehen, die die Landschaftsplaner zunächst nicht vorgesehen hatten.
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Kreuzberg. Der Mehringplatz soll voraussichtlich 2017 umgestaltet werden. Dazu gab es einen Planungswettbewerb, aus dem das Landschaftsarchitektenbüro Lavaland/Treibhaus als Sieger hervorgegangen ist.

Allerdings fanden auch dessen Vorstellungen nicht uneingeschränkt Gnade. Es gab Einwände von der Jury, sogenannten Trägern öffentlicher Belange, etwa BVG, aus dem Bezirk und auch von Anwohnern. Die werden in den Entwurf eingearbeitet. Wie der Mehringplatz künftig aussehen soll, darüber wurde bei einer Bürgerversammlung im Inti-Haus an der Friedrichstraße informiert.

Kernstück des Lavaland/Treibhaus-Konzepts ist ein mit Rasen versehener Innenbereich rund um den Brunnen und den Engel-Obelisk. Er kann und soll genutzt werden, aber vor allem als Ort der Ruhe und Entspannung, erklärte Treibhaus-Chef Deniz Dizici. Deshalb sei er auch vom übrigen Bereich deutlich abgegrenzt.

Aber nicht mehr ganz so konsequent, wie es Dizici und sein Team ursprünglich geplant hatten. Sie sahen keinen Weg durch die Grünfläche vor. Jetzt wird es drei Verbindungen geben, die vom inneren Ring zum Rondell führen. Auf eine pochte die BVG, um weiter zu ihrem Gleichrichterwerk auf dem Platz zu kommen. Dazu wollten Bürger und Bezirk einen direkten und barrierefreie Zugang zum Aufzug der U-Bahnlinie 6, der demnächst eingebaut werden soll. Dass er auf dem Weg zu den Fahrstühlen über Rasen hätte laufen müssen, wäre ein Unding gewesen, meinte ein Mann, der auf einen Rollator angewiesen ist.

In der Mitte des Platzes wurde ein von Grünsaat freigehaltener Bereich um den Brunnen und die Statue sowie Sitzgelegenheiten gewünscht. Die Bedeutung dieses Ortes für die Nachbarschaft sei ihm so nicht bewusst gewesen, räumte Deniz Dizici ein.

Auch zu seinem überarbeiteten Konzept blieben Fragen und es gab weitere Verbesserungsvorschläge. Sie betrafen zum Beispiel den Radverkehr. Der soll natürlich aus dem grünen Innenraum herausgehalten werden. Ob das trotz mancher Barrieren gelingt, stieß auf Skepsis. Eine Frau störte sich wiederum an den etwas erhöhten Eingängen zum Rasenbereich. Für Rollstuhlfahrer sei das eine Belastung.

Diese und auch einige andere angesprochenen Probleme will der Landschaftsplaner jetzt in die weitere Debatte "mitnehmen". Wobei er gleichzeitig klar machte, dass es ab jetzt nur noch kleinere Veränderungen geben könnte. Das Grundgerüst stehe weitgehend fest.

Spannend ist noch, wann es mit den Arbeiten losgeht. Im September sollen die Baupanungsunterlagen eingereicht werden, erklärte Baustadtrat Hans Panhoff (Bündnis 90/Grüne). Das sei auch wichtig, um rechtzeitig Fördermittel anzumelden. Der Baubeginn könnte im kommenden Jahr erfolgen, spätestens im Sommer.

Abhängig ist der Zeitplan aber von den unendlichen Arbeiten der BVG am U-Bahntunnel. Sie laufen seit neun Jahren, seither ist der Mehringplatz gesperrt. Nach einer aktuellen Meldung sollen sie im Herbst beendet werden. Aber solche Termine gab es schon häufiger. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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