Zwei Besetzungen
Vom Google-Campus zur Großbeerenstraße

von Thomas Frey

Am 7. September sind die Räume des geplanten Google-Campus im ehemaligen Umspannwerk an der Ohlauer Straße kurzzeitig besetzt worden.

Am 8. September und zunächst noch anhaltend passierte gleiches mit Wohnungen in der Großbeerenstraße 17a. Eine Gruppe "organisierter Nachbarinnen und Nachbarn" wolle dort ein selbstverwaltetes Wohnprojekt umsetzen, wurde von den Verantwortlichen mitgeteilt. Auch als Beispiel für eine "komplett andere Wohnungspolitik".

Die Google-Campus Inbesitznahme dauerte nur eine gute Stunde. Gegen 14 Uhr waren rund 15 Personen in das Gebäude eingedrungen. Beendete wurde sie gegen 15.15 Uhr von der Polizei. Vier, nach Angaben der Besetzer sechs Beteiligte sind vorläufig festgenommen worden. Auch diese Aktion wurde als Teil des Kampfes gegen steigende Mieten und Verdrängung in Berlin bezeichnet. Der geplante Google-Campus würde diese Probleme noch weiter zuspitzen. Gefordert wird, dass der Online-Riese sein Projekt aufgibt.

Wie mehrfach berichtet, plant Google ein Weiterbildungs- und Ideenzentrum für Gründer. Es werde dort kein ruhiges Arbeiten in bester Kreuzberger Lage geben, drohten die Gegner: "Wir werden stören, nerven, sabotieren und besetzen. Heute und immer wieder." Außerdem wurden weitere "Überraschungen" angekündigt. Wie einen Tag später in der Großbeerenstraße.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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