Spiel und Spaß am Köriser See
Der Kreuzberger Verein das patenprojekt berlin e.V. und seine Patenkinder im Sommerlager in Brandenburg
Drei Tage raus aus dem Lärm der Großstadt: Bereits zum dritten Mal, immer am letzten Wochenende der großen Ferien, organisierte das Patenprojekt in diesem Jahr eine gemeinsame Reise von Paten und Kindern. Für einige der Kinder ist es die einzige Reise des Jahres. Diesmal ging es in das mitten im Wald gelegene Sommerlager der Jugendherberge Köriser See, nur 30 km südlich von Berlin. 13 Kinder, das jüngste 5, das älteste 15 Jahre alt, nahmen, zusammen mit 11 Erwachsenen, an der Fahrt teil. Für Larissa (5 Jahre), die zum ersten Mal bei einer Patenprojektreise dabei war, war es „die schönste Reise meines Lebens“.
Was ist das Geheimrezept für das Gelingen einer solchen Gruppenfahrt? Eine gute Vorbereitung? Das innere Einverständnis aller Beteiligten? Gute Laune? Von all dem ein bisschen, aber vor allem geht es um das Zusammensein: Das Erlebnis von Freiheit in der Natur, Singen am Feuerplatz, gemeinschaftliches Essen, Baden im See, Stockbrot backen und Kuscheln mit dem Patenprojekthund Adele. „Füreinander da sein, einander zuhören – das ist das Wichtigste bei den gemeinsamen Aktivitäten“, sagt Vereinsvorstand Holger Nickolaus.
Spannend war der Besuch der Germanischen Siedlung in Klein Köris (www.germanische-siedlung-klein-köris.de). Sie stammt aus dem 2. bis 5. Jahrhundert n. Chr., ist zwar in ihrer Urform nicht mehr sichtbar, aber inzwischen zumindest in Teilen rekonstruiert. Bei einer Führung erfuhren Erwachsene und Kinder, dass die Häuser der Germanen keine Fenster hatten, dass alle zusammen in einem großen Raum lebten, auch die Tiere, um sich im Winter gegenseitig zu wärmen, und dass die Häuser auf Stelzen standen, um die Ernte zu schützen. Danach durften wir an einem Lagerfeuer unser Stockbrot rösten. Den Teig dafür hatten die Erwachsenen am Abend zuvor vorbereitet und bei der Wanderung zum Dorf im Rucksack mitgebracht. Während der Besichtigung rannten die Kinder zwischen den nachgebauten Häusern herum und erlebten auf abenteuerliche Weise, wie man als Germane so gelebt haben könnte. Ganz besonders interessant war die anschauliche Beschreibung, wie man anno dunnemals einen ‚Rennofen‘ zum Glühen gebracht hatte, um Roheisen zu gewinnen. Ein kompliziertes Verfahren, das Tage dauerte. Und zum Schluss hatte man dann nur ein einziges Messer. Ganz anders als heute.
Am letzten Tag holte uns Förster Krüger zu einem Waldspaziergang ab. Die Kinder haben dabei auch Brombeeren genascht, einen riesigen Ameisenhügel gefunden und den sagenhaften Ameisenlöwen im Waldboden gesucht. Den soll es tatsächlich geben!
Viele Patenkinder waren traurig, als es anschließend wieder nach Hause ging. Aber traurig sein müssen sie nicht, denn in wenigen Wochen schon findet das gemeinsame Herbstfest des Patenprojekts statt. Außerdem wird es im nächsten Jahr wieder eine dreitägige gemeinsame Reise geben. Wir hoffen sehr, dass dann viele neue Patenkinder dabei sein werden mit ihren Patinnen und Paten.
Der Berliner Verein das patenprojekt e.V. bringt Menschen, die einem Kind langfristig Zeit und Aufmerksamkeit schenken möchten, zusammen mit Kindern, die eben dies brauchen. Wir suchen laufend neue Patinnen und Paten und freuen uns über Ihr Interesse. Sie erreichen uns per Mail (das-patenprojekt@gmx.de), bzw. telefonisch (030 695 177 18), auch am Wochenende. Mehr über den Verein erfahren Sie auf unserer Website (www.patenprojekt-berlin.de).
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