Ein pädagogischer Abenteuerspielplatz
Einzug der Tiere ins neue Kindermuseum des Jüdisches Museums

Orang-Utan und Eisbär: zwei vom Aussterben bedrohte Tiere. | Foto: Thomas Frey
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  • Orang-Utan und Eisbär: zwei vom Aussterben bedrohte Tiere.
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Der Orang-Utan sticht sofort ins Auge. Schon, weil er als eine Art Türsteher am Eingang postiert ist. Aber auch die Schlange, das Krokodil, die Eselin ziehen die Blicke auf sich.

Es wird viel zu entdecken geben im Kindermuseum des Jüdischen Museums. Am 17. Mai eröffnet dieses Angebot im ehemaligen Blumengroßmarkt, inzwischen W. Michael Blumenthal Akademie am Fromet-und Moses-Mendelssohn-Platz. Gut drei Monate zuvor gab es jetzt einen weiteren Meilenstein auf diesem Weg: den Einzug der Tiere.

Das Kindermuseum ist der Arche Noah nachempfunden. Der Geschichte von der Sintflut, die sowohl im Judentum als auch im Christentum und Islam eine Rolle spielt. Auch sein Name "Anoha" ist daraus hergeleitet.

Die Noah-Erzählung sei bis heute und derzeit vielleicht mehr denn je eine aktuelle Parabel, finden die Museumsmacher. Im Mittelpunkt steht eine Naturkatastrophe, hervorgerufen durch Hybris und mit der Flucht via Arche als Konsequenz. Analogien zur Gegenwart tauchen da nicht zufällig auf. Rettung verheißt dieses Mal aber nicht unbedingt der Gang auf ein Schiff, sondern der Umgang mit den Ressourcen. Dazu sollen Kinder bei "Anoha" spielerisch angeleitet werden.

Auf den ersten Blick und nachdem, was bisher zu sehen ist, gleicht das Museum zunächst einem großen Abenteuerspielplatz. Es kann getobt und geklettert werden, und das Anfassen der Exponate ist ebenfalls ausdrücklich gestattet. Schon das markiere einen Unterschied zu anderen Einrichtungen, stellt Martin Michaelis, derzeit Geschäftsführender Direktor des Jüdischen Museums, heraus. Mit dem Berühren gerade der Tiere ist wiederum ein pädagogischer Effekt verbunden. Nicht nur im Sinn von Empathie, sondern auch, weil sich erst bei einer Annäherung die Besonderheiten erkennen lassen.

Natürlich handelt es sich bei den mehr als 150 Vertretern unterschiedlichster Fauna-Arten nicht um echte Lebewesen, aber sie sind oft, gerade für Kinderaugen, täuschend ähnlich nachempfunden. Und das mit Phantasie sowie Material, das manchmal erst auf den zweiten Blick erkennbar wird. Ökologisch-korrekte Bestandteile spielen dabei ebenso eine wichtige Rolle wie Alltagsgegenstände. Die Tiere wurden aus Holz, Wolle oder Leder gestaltet, aber auch Musikinstrumente, Fässer, Skateboards waren Zutaten. Es gibt Ohren aus Frauenschuhen wie bei der Eselin.

Der Parcours hat einiges zu bieten. Auch die Anleitung zum gemeinschaftlichen Handeln. Viele jungen Besucher werden das sicher nicht alles sofort realisieren und verarbeiten, aber sie bekommen genügend Anreize, um weitere Neugier zu wecken. Ob und wie das alles funktioniert, zeigt sich dann ab dem 17. Mai.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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