Warmer Mittagstisch statt Lunchtüte
In der Bürgermeister-Herz-Grundschule starten Bauarbeiten für provisorische Mensa
Die Bürgermeister-Herz-Grundschule soll jetzt eine räumliche Übergangslösung für das Mittagessen bekommen. Für eine richtige Mensa fehlt aber nach wie vor das Geld. Die Bauarbeiten will das Bezirksamt vor den Sommerferien beendet haben.
Nach zwei Vor-Ort-Terminen steht jetzt fest: In der Bürgermeister-Herz-Grundschule werden Räume für eine provisorische Mensa umgebaut. Wegen der Platznot konnten die Kinder bisher nur verteilt über mehrere Räume speisen. Was das Schulteam und den Caterer auf Dauer überforderten. Seit Januar werden die Schüler deshalb nur noch mit Lunchtüten versorgt, obwohl Berlins Grundschüler seit August 2019 Anspruch auf ein kostenfreies warmes Mittagessen haben.
Nun haben sich mehrere Fachbereiche im Bezirksamt auf Initiative von Schulstadtrat Andy Hehmke (SPD), die Schulaufsicht des Senats, die Schulleitung, die Gesamtelternvertretung und der Träger des Schulganztags auf eine Lösung geeinigt. Demnach werden im Erdgeschoss des Schulhaupthauses an der Wilmsstraße zwei Klassenräume aufgegeben. Ein Wanddurchbruch soll so viel Platz schaffen, dass dort künftig 96 Kinder zeitgleich essen können. An der Schule lernen aktuell rund 440 Kinder. Die aufgegebenen Klassenzimmer ziehen in einen oberen Lagerraum und einen Mehrzweckraum um, werden für den Unterricht entsprechend möbliert und ausgestattet. Die Baumaßnahme samt Umzügen will das Bezirksamt vor Beginn der Sommerferien erledigt haben.
Kein Geld für richtige Mensa
Die angedachte Lösung garantiere allen Kindern, „dass der Rechtsanspruch auf ein tägliches warmes und kostenfreies Mittagessen vollumfänglich erfüllt wird“, sagt Stadtrat Hehmke. Die Baumaßnahme werde die Situation für die Schüler, Pädagogen und den Caterer „dauerhaft verbessern“. Auf eine richtige Mensa müssen die Schüler allerdings weiter warten. Die Schule hätte zwar Platz im Keller, wo es mehrere Räume mit Tageslicht und Türen zum Schulhof gibt. Doch „derzeit sind dafür keine Finanzmittel vorhanden“, so Hehmke.
Das Bezirksamt wollte wie berichtet bereits vor 2019 Räume im Schulhaus zur Mensa umbauen. Das hatte die Schule jedoch wegen der Raumnot abgelehnt. Auch eine temporäre Mensa in der Aula kam für die Schulleitung aus organisatorischen Gründen nicht infrage. Stattdessen forderte die Schule das Bezirksamt auf, außerhalb des Schulgeländes passende Räume für den Mittagstisch zu finden oder bereitzustellen, beispielsweise in einem Container. „Der Bezirk verfügte aber weder damals noch heute über Flächen oder Räume und auch nicht über die finanziellen Mittel, um dieser Forderung nachzukommen“, erklärt der Stadtrat.
Sobald die Baumaßnahme abgeschlossen ist, will der freie Träger den Kindern wieder warmes Mittagessen garantieren. So wie es bis Ende 2022 der Fall war.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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