Offensive landet einen Treffer
Umgebautes Hermann-Hesse-Gymnasium wurde eingeweiht

Bildungssenatorin Sandra Scheeres schaute sich beim Rundgang auch das Musikzimmer an. | Foto: Thomas Frey
7Bilder
  • Bildungssenatorin Sandra Scheeres schaute sich beim Rundgang auch das Musikzimmer an.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Auf der Einladung stand ein Zitat des Namensgebers. "Damit das Mögliche entstehe, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden", formulierte der Schriftsteller Hermann-Hesse (1877-1962). Der Spruch passt zu der jetzt abgeschlossenen Sanierung "seiner" Schule in der Böckhstraße.

Sie dauerte gut zwei Jahre und kostete 5,5 Millionen Euro, finanziert aus Mitteln des Förderprogramms "städtebaulicher Denkmalschutz". Weitere 1,5 Millionen gab es aus dem bezirklichen Investitionsplan für die Umgestaltung der naturwissenschaftlichen Fachräume. Während der Bauzeit fand der Unterricht für die knapp 600 Schülerinnen und Schüler an drei anderen Schulstandorten im Graefekiez statt.

Dass das nicht nur eine logistische Herausforderung bedeutete, wurde bei der Rede von Schulleiterin Sylke Roschke deutlich. Eigentlich war ihr Part nur eine kurze Begrüßung, aus der dann aber ein Abriss der gesamten Planungs- und Baugeschichte wurde. Tenor: Nur weil alle sich über Gebühr hier eingesetzt hätten, konnte die Bauphase gemeistert und erfolgreich zu Ende gebracht werden. Und sie erwähnte alle, der daran irgendwie beteiligt waren, von den verschiedenen Verwaltungsstellen über den Architekten, den Bauleiter ("der Mercedes unter den Bauleitern") bis zu ihrem Kollegium und den Schülern. Und spätestens nach dieser Ansprache wurde klar: Gerade Frau Roschke selbst hat dazu einen wesentlichen Teil beigetragen.

Schulbau als "Gemeinschaftsaufgabe"

Solch auch emotionaler Einsatz gefiel den politisch Verantwortlichen. Zeigt er doch an einem Beispiel, wie ihr ganz großes Räderwerk nach und nach zum Laufen gebracht werden kann. Denn der Umbau des Hesse-Gymnasiums war ein Vorhaben im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive. 5,5 Milliarden Euro sollen dafür bis Mitte, wahrscheinlich eher Ende der 2020er-Jahre ausgegeben werden. So richtig Fahrt aufgenommen hat die Offensive bisher noch nicht. Umso mehr galt es herauszustreichen, wenn ihr ein Treffer gelingt. Deshalb waren sowohl Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) als auch Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) zur Wiedereröffnung gekommen, ebenso wie die beiden Bezirksstadträte Andy Hehmke (SPD, Schule) und Florian Schmidt (Grüne, Bauen). Motto: Es bewegt sich etwas, vor allem dann, wenn alle mitmachen. "Wir tun unser Möglichstes, um hier voranzukommen", bekräftigte Andy Hehmke. "Danke für das Engagement", lobte Sandra Scheeres. Die Schulbauoffensive sei eine "Riesenmammutaufgabe" und gleichzeitig eine "Gemeinschaftsaufgabe".

Die Hesse-Schüler haben sie erst einmal weitgehend hinter sich. Die Einschränkung bezieht sich darauf, dass es noch weitere Arbeiten an der Sporthalle sowie dem Schulhof geben wird. Ihre neuen Räume sind picobello, ebenso wie die Ausstattung. Vorgeführt etwa von Josif und Florens (beide 11), die am Computer Filme schneiden. Auch dahinter verbirgt sich eine Botschaft: Wenn die Durststrecke eines Umbaus vorbei ist, wird es umso schöner.

Das soll auch für zwei Schulen gelten, in denen das Hesse-Gymnasium zuletzt Unterschlupf gefunden hat. Im Robert-Koch-Gymnasium wird inzwischen ebenfalls gearbeitet. Als Ausweichquartier dienen Container. Danach soll eine Sanierung der Lemgo-Grundschule folgen.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.611× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.952× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.585× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.487× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.