"Wir haben den Kitapreis"
Zweiter Platz für Bildungsnetzwerk Südliche Friedrichstadt

Preisübergabe an das Bildungsnetzwerk Südliche Friedrichstadt: Bildungsnetzwerk-Geschäftsführer Martin Quente, Franziska Giffey, Elke Büdenbender (von links) und Barbara Schöneberger. | Foto: Thomas Frey
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  • Preisübergabe an das Bildungsnetzwerk Südliche Friedrichstadt: Bildungsnetzwerk-Geschäftsführer Martin Quente, Franziska Giffey, Elke Büdenbender (von links) und Barbara Schöneberger.
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Diese Nominierten hatten die kürzeste Anreise. Von ihrem Kiez zum Tempodrom sind es nur wenige Schritte. Und der Weg dorthin hatte sich gelohnt.

Am 13. Mai wurde in dem Veranstaltungstempel an der Möckernstraße der Deutsche Kita Preis vergeben. Einer der Ausgezeichneten: das Bildungsnetzwerk Südliche Friedrichstadt. Der Verbund verschiedener Einrichtungen, Träger, Initiativen und Einzelpersonen gewann zusammen mit vier weiteren Bewerbern den zweiten Platz in der Kategorie "Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres".

Der Kitapreis wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Er würdigt besonderes Engagement in Tagesstätten ebenso wie neue Wege und Ideen, die Beteiligung der Eltern oder besondere Kooperationen.

Gerade mit letzterem punktete das Bildungsnetzwerk. Es werde von vielfältigen Partnern getragen, zu denen Bildungs- und Kulturinstitutionen, aber auch Künstler gehören, lobte die Jury. Und das in einem Ortsteil, "der von starken Gegensätzen geprägt ist".

Frühkindliche Bildung und Teilhabe

In der Praxis sieht das so aus, dass sich beispielsweise an der Ritterstraße Kita und Familienzentrum in einem Haus befinden. Oder spezielle Projekte, etwa mit Museen veranstaltet werden. Ein solches breites Netzwerk wäre auch eine Antwort auf die künftigen Herausforderungen beim Thema frühkindliche Bildung und Teilhabe, ließen Juryvertreter bereits bei ihrem Vor-Ort-Besuch Ende Januar durchblicken. Denn alle Kandidaten, die es in die Endrunde geschafft hatten, wurden einer direkten kritischen Prüfung unterzogen. Sie entschied dann über den Preis und die Platzierung.

Bis ins Finale zu kommen, bedeutete bereits einen Erfolg. 1600 Einrichtungen hatten beim Kitawettbewerb mitgemacht. Anhand ihrer schriftlichen Präsentation wurden jeweils zehn in den beiden Wertungen "Kita des Jahres" und "Bildungsnetzwerk des Jahres" ausgewählt und zur Preisverleihung nach Berlin eingeladen. Für jede Kategorie gab es fünf prämierte Preise. Der erste Platz war mit 25 000 Euro dotiert, die vier Zweiten erhielten je 10 000 Euro. Also auch das Bildungsnetzwerk.

Es setzt damit auch eine inzwischen kleine Bezirkstradition fort. Denn schon beim ersten Wettbewerb im vergangenen Jahr hatte mit der Kita Menschenskinder in der Fürstenwalder Straße einen Einrichtung aus Friedrichshain-Kreuzberg den zweiten Preis gewonnen.

Wofür das Geld verwendet werden soll, war nach dem Erfolg zunächst das geringste Problem. Bedarf gibt es auf jeden Fall genug. Vielleicht, so eine erste Überlegung, könnte damit auch eine Reise finanziert werden.

Wertschätzung vermitteln

Es sind natürlich auch diese nicht gerade geringen Summen, die das große Interesse an dem Preis erklären. Aber darüber hinaus geht es vor allem um die Wertschätzung, die vermittelt werden soll. Was bei der Preisvergabe auch mehr als einmal herausgestrichen wurde. Etwa von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD). Ihr Ministerium ist neben der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) Initiator des Preises. Weitere Partner sind die Heinz-und-Heide-Dürr- sowie die Karg-Stiftung, die Zeitschrift Eltern, der Didacta-Verband und die Deutsche Weihnachtslotterie. Die Schirmherrschaft hat Elke Büdenbender, Frau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Auch weitere Programmpunkte bei der Veranstaltung waren prominent besetzt. Sie wurde vom Schauspielerehepaar Andrea Sawatzki und Christian Berkel moderiert. Die Laudatio und Gewinnerpräsentation beim Bündnispreis übernahm Entertainerin Barbara Schöneberger. Alle betonten ihren Bezug zum Thema, schon durch ihre Kinder. Ohne Kitabetreuung wäre nicht nur in ihren Fällen der Spagat zwischen Familie und Karriere schwieriger zu bewerkstelligen.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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