Sperrstunde für den Görli
Eine neue Idee gegen Drogen und Kriminalität im Görlitzer Park

Zugangskontrollen zum Görlitzer Park gab es bereits in diesem und im vergangenen Jahr am 1. Mai. jetzt wird überlegt, ihn bei Nacht überhaupt nicht mehr zugänglich zu machen. | Foto: Thomas Frey
  • Zugangskontrollen zum Görlitzer Park gab es bereits in diesem und im vergangenen Jahr am 1. Mai. jetzt wird überlegt, ihn bei Nacht überhaupt nicht mehr zugänglich zu machen.
  • Foto: Thomas Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Der Görlitzer Park und die Zustände dort, Stichworte Drogen und Kriminalität, sind gerade einmal mehr ein Dauerthema. Der jüngste Vorschlag: Die Grünanlage könnte nachts geschlossen werden.

Die Idee brachte Torsten Akmann (SPD), Staatssekretär in der Innenverwaltung, am 12. August im zuständigen Ausschuss des Abgeordnetenhauses vor. Er berief sich dabei auf entsprechende Vorschläge der Polizei vor Ort.

Nach seinen Ausführungen wird eine Zugangssperre zwischen 22 Uhr am Abend und 8 Uhr am Morgen überlegt. Als Beispiel dafür gilt das Tempelhofer Feld, wo ab 22 Uhr kein Zutritt mehr möglich ist. Um das durchzusetzen, müsste der Görli aber wahrscheinlich durchgehend umzäunt werden. Teilweise ist er bereits zum Beispiel durch eine Mauer begrenzt, aber nicht überall.

Die Reaktionen auf den Vorstoß fielen unterschiedlich aus. Beifall gab es von der CDU, deren Friedrichshain-Kreuzberger Abgeordneter Kurt Wansner gleichzeitig das Copyright dafür für die Union im Bezirk beanspruchte. Die habe eine solche Schließzeit als erste vorgebracht. Für Wansner, wie auch den CDU-Fraktionschef Burkard Dregger kann das nächtliche NoGo im Görli aber nur ein "erster Schritt" sein. Sie fordern unter anderem eine Rückkehr zur sogenannten "Null Toleranz-Strategie", die der ehemalige Innensenator Frank Henkel (CDU) einst versucht hat. Sie verbot jeglichen Besitz von Drogen in der Grünanlage.

Probleme nur verlagert

Bliebe der Görlitzer Park nachts geschlossen, würde das Problem des Drogenhandels nicht gelöst, sondern nur verlagert, erklärte wiederum das Bezirksamt. Schon lange seien Dealer auch in den benachbarten Kiezen zu beobachten. Die Anwohner dort würden deshalb von dem Vorschlag nicht profitieren. Er sei darüber hinaus in den vergangenen Jahren immer wieder bei Bürgerversammlungen diskutiert worden und habe "keine Akzeptanz" gefunden. Ähnlich sieht das auch der Parkrat.

Solche Verdrängungseffekte räumte auch Staatssekretär Akmann ein. Deshalb müsse der Bezirk mit einbezogen werden. Was auch Bürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis90/Grüne) so sieht. "Wir kommen nur voran, wenn alle beteiligten Verwaltungen zusammen arbeiten." Aber nicht durch "unabgesprochene Vorschläge".

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

50 folgen diesem Profil

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 537× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 822× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 802× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.183× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.