Kreuzberg. Regelmäßig ist die Gegend um den Görlitzer Park wegen gewalttätiger Auseinandersetzungen in den Schlagzeilen. Zuletzt ist die Lage dort völlig eskaliert.
Am 15. November gegen 1.50 Uhr wurden zwei 16 und 17 Jahre alte Jugendliche vom Betreiber sowie einem Angestellten einer Shisha-Bar in der Skalitzer Straße mit Messern attackiert und lebensgefährlich verletzt. Sie mussten notoperiert werden. Die beiden Opfer waren wegen mehrerer Delikte bereits polizeibekannt, auch wegen Drogenhandel. Die Tatverdächtigen wurden zunächst festgenommen, am 16. November aber wieder aus der Haft entlassen.
Bereits kurz nach dem Messerangriff versammelte sich eine etwa 15-köpfige Menschenmenge am Tatort, die laut Polizei "aufgebracht und aggressiv" auftrat und die Ermittlungen behinderte. Erst mit weiterer Unterstützung bekamen die Beamten die Lage zunächst unter Kontrolle. Wenige Stunden später, gegen 9 Uhr am Vormittag, folgte eine Attacke auf das Lokal. Etwa zehn Personen drangen in die Räume ein, zerstörten die Einrichtung und warfen Teile davon aus dem Fenster. Zwei mutmaßliche Tatbeteiligte wurden festgenommen.
Gegen 13.45 Uhr wiederholte sich der Vorgang. Wieder erschienen mehrere Randalierer und setzten Polstermöbel auf dem Gehweg in Brand. Sie flohen zunächst als die Polizei eintraf. Während das Feuer gelöscht wurde, kehrten einige zurück, es gab sieben Festnahmen.
Die Ereignisse haben die Debatte über die Situation am Görlitzer Park erneut entfacht. Schon lange beklagen viele Anwohner unerträgliche Zustände wegen des Drogenhandels, der sich inzwischen auch entlang der Skalitzer sowie in den Nebenstraßen abspielt.
Für Kritik sorgte in den vergangenen Tagen auch, dass die Polizei ihre Ermittlungsgruppe "Görli" inzwischen wieder aufgelöst hat. Das Problem sei vor allem, dass kaum ein Verfahren zu einem Haftbefehl oder gar einer Verurteilung führe, erklärte Polizeipräsident Klaus Kandt am 10. November im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Seit Mai seien 383 Ermittlungen eingeleitet und 107 Verdächtige vorläufig dingfest gemacht worden. Fast alle mussten aber nach kurzer Zeit wieder entlassen werden.
Thomas Frey / tf
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