Stimmen der Straße
Ausstellung zeigt Leben obdachloser Menschen in Berlin

"In "Stimmen der Straße" gewähren obdachlose Menschen wie Sergio einen Blick in ihr Leben. | Foto:  Debora Ruppert
2Bilder
  • "In "Stimmen der Straße" gewähren obdachlose Menschen wie Sergio einen Blick in ihr Leben.
  • Foto: Debora Ruppert
  • hochgeladen von Simone Gogol-Grützner

Pamela wurde in ihrem Job noch in der Probezeit gekündigt und konnte kurz darauf ihre Miete nicht mehr zahlen. Lexi übernachtete nach der Trennung von ihrem aggressiven Ex-Freund mehr als ein halbes Jahr lang in ihrem Auto. Roderich hatte Auseinandersetzungen mit seinem Vermieter, daraufhin verweigerte das Amt ihm die Mietzahlungen. Das sind nur drei Geschichten von Menschen, die obdach- beziehungsweise wohnungslos sind. Ihre und weitere Schicksale zeigt die Ausstellung "Stimmen der Straße" im Willy-Brandt-Haus.

Entwickelt hat die Ausstellung die Künstlerin Debora Ruppert. Bereits seit 2009 porträtiert sie obdach- und wohnungslose Menschen auf den Straßen Berlins. Sie sucht sie an verborgenen Orten im urbanen Raum auf – unter Brücken, in Parks und Zeltstädten. Die Ausstellung "Stimmen der Straße" hat sie gemeinsam mit Menschen, die von Obdach- und Wohnungslosigkeit betroffen sind, entwickelt. Sie hielten dafür ihren Alltag mit Einwegkameras fest, in Interviews geben sie Einblicke in ihre Lebenswelt. Die Aufnahmen werden mit Bildern und Zitaten ergänzt. Die wohnungslosen Menschen "selbst sind die Künstler:innen, die Autor:innen, die Erzähler:innen, die Fotograf:innen und haben die Bild- und Texthoheit", teilt der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus mit, der die Ausstellung präsentiert.

"In "Stimmen der Straße" gewähren obdachlose Menschen wie Tamara einen Blick in ihr Leben. | Foto: Debora Ruppert
  • "In "Stimmen der Straße" gewähren obdachlose Menschen wie Tamara einen Blick in ihr Leben.
  • Foto: Debora Ruppert
  • hochgeladen von Simone Gogol-Grützner

Die Porträts von Debora Ruppert werden auch im Rahmen des Projektes „Kein Raum – Begegnungen mit Menschen ohne Obdach“ während des Festivals of Lights gezeigt. Sie sind vom 4. bis 13. Oktober an verschiedenen Gebäudefassaden in der Stadt zu sehen.

Während der Ausstellung im Willy-Brandt-Haus finden Führungen mit der Künstlerin statt: am Sonnabend, 19. und 26. Oktober, jeweils um 15 Uhr, in gebärden- und Lautsprache am Sonnabend, 9. November, ebenfalls um 15 Uhr.

Die Ausstellung "Stimmen der Straße – Perspektiven von obdach- und wohnungslosen Menschen" ist bis 10. November im Willy-Brandt-Haus, Wilhelmstraße 140, zu sehen. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 12 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, allerdings ist ein Ausweis vorzulegen.

"In "Stimmen der Straße" gewähren obdachlose Menschen wie Sergio einen Blick in ihr Leben. | Foto:  Debora Ruppert
"In "Stimmen der Straße" gewähren obdachlose Menschen wie Tamara einen Blick in ihr Leben. | Foto: Debora Ruppert
Autor:

Simone Gogol-Grützner aus Zehlendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

KulturAnzeige
Das Humboldt Forum lädt zu Thementagen ein.  | Foto: SHF / Stefanie Loos
4 Bilder

Erinnern an den Umbruch von 1989
Thementage „Transformiert euch“ im Humboldt Forum vom 3. bis 6. Oktober

Vor 35 Jahren war Berlin ein Zentrum für Umbrüche. In der DDR demonstrierten Menschen für Demokratie und gegen das Regime, auch rund um den Palast der Republik, wo heute das Humboldt Forum steht. Besonders symbolisch war der 7. Oktober 1989: Während drinnen der 40. Jahrestag der DDR gefeiert wurde, protestierten draußen Bürger*innen. Nach dem Mauerfall wurde der Palast kurzzeitig ein Ort gelebter Demokratie, bevor er im September 1990 endgültig geschlossen wurde. Mit den Thementagen...

  • Mitte
  • 20.09.24
  • 310× gelesen
SozialesAnzeige
Ersthilfe kann jeder lernen. | Foto: africa-studio.com/Olga Yastremska and Leonid Yastremskiy

Reanimation lernen
Kostenloser Erste-Hilfe-Lehrgang

In Skandinavien gehört es längst zum Grundschulalltag, Reanimationen zu üben und Methoden der Erstversorgung zu trainieren. Die Menschen dort gehen ohne Angst an solche Situationen heran. Doch in Deutschland sterben noch immer zu viele Menschen, weil sie keine rechtzeitige Hilfe erhalten. Pro Minute, die ohne Unterstützung verstreicht, sinkt die Überlebenschance um 10 Prozent. Haben Sie sich schon einmal unsicher gefühlt, was in einem Notfall zu tun ist? Unser leitender Oberarzt der...

  • Pankow
  • 05.09.24
  • 1.088× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Sobald Beschwerden am Fuß auftreten, wird uns die Wichtigkeit dieses komplexen Körperteils plötzlich bewusst.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Veranstaltung für Patienten
Infos rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals die Aufmerksamkeit geschenkt, die sie verdienen? Oft vergessen wir sie, solange sie reibungslos funktionieren und keine Schmerzen verursachen. Doch sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Wichtigkeit dieses komplexen Körperteils plötzlich bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen bieten Ihnen fundierte Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungen. Erfahren Sie mehr über Rückfußprobleme wie...

  • Reinickendorf
  • 05.09.24
  • 1.040× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.