Karstadt ganz aus Lego
Baumeister-Trio hat aus den bunten Steinchen ein Modell fertiggestellt

Haben 600 Arbeitsstunden in ihr Modell gesteckt: Felix Fleischer, Gary Fleischer und Simon Thomaschke. | Foto:  Schilp
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  • Haben 600 Arbeitsstunden in ihr Modell gesteckt: Felix Fleischer, Gary Fleischer und Simon Thomaschke.
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Rund 110.000 kleine Plastiksteine waren notwendig, um das historische Karstadt-Gebäude am Hermannplatz en miniature entstehen zu lassen. Nun ist das größte privat gebaute Lego-Modell der Stadt zu besichtigen.

„Wir wollten beweisen, dass das Bauen in Berlin auch mal schnell gehen kann“, scherzt Gary Fleischer, der das Projekt gemeinsam mit seinem Namensvetter Felix Fleischer und Simon Thomaschke verwirklicht hat. Inklusive Planung dauerte es drei Wochen und etwa 600 Stunden, bis das Werk fertig war. „Wir haben quasi durchgearbeitet. Meine Frau ist happy, dass das Modell jetzt aus dem Esszimmer verschwunden ist“, sagt Thomaschke sichtlich erleichtert.

Damit das Haus wuchs, galt es nicht nur, Stein auf Stein zu stecken, sondern auch für den nötigen Nachschub zu sorgen. So waren beispielsweise abgerundete Ecken schwierig zu bekommen, erst recht in der passenden Farbe. So sei manches Fachgeschäft um seine Vorräte gebracht worden, erzählt Gary Fleischer.

Nun ist es vollbracht. Das prächtige Gebäude aus dem Jahre 1929 im Maßstab 1:44 und in einer Größe von 308 x 160 x 120 Zentimetern kann bestaunt werden. Dass hier Könner am Werk waren, ist nicht zu übersehen. Tatsächlich sind zwei der Baumeister in der Welt der bunten Steinchen keine Unbekannten. Felix war 2018 bei der TV-Show „Lego Masters“ dabei, Gary in diesem Jahr. Gary hat außerdem ein Mammutprojekt in Arbeit: In seinem Keller bildet er Berlin im Kleinformat nach.

„Im Gegensatz zu den beiden bin ich kein ausgesprochener Lego-Freak, sondern Installationskünstler“, sagt Simon Thomaschke. Er hat sich beispielsweise um die Beleuchtung des Hauses gekümmert und sich auch intensiv mit der Gestaltung des Hermannplatzes beschäftigt. Das war Teil des Auftrags, den die Signa-Gruppe, Eigentümerin von Karstadt, dem Trio erteilt hat. „Wir wollten auch wissen, wie es draußen aussehen könnte“, sagt Unternehmenssprecher Sebastian Schmidt.

Also ließen die drei die Straße, die direkt am Karstadt-Kaufhaus entlangführt, verschwinden und verschmolzen sie mit dem Hermannplatz. Auf der großen Fläche bauten sie mit viel Liebe zum Detail Marktstände, kleine Sport- und Spielflächen und pflanzten Bäume. Viel hätten sie gar nicht ändern müssen, um die „Betonwüste“ attraktiver zu machen, so Thomaschke.

Eigentlich sollte das Modell schon etwas früher im Warenhaus stehen. Doch der Transport machte einige Probleme. Damit nichts auseinanderbrach, mussten die einzelnen Module mit Stahl fixiert werden. Allein die Lego-Konstruktion – ohne Platte und Unterbau – bringt es immerhin auf rund 200 Kilogramm.

Die ganze Aktion hat einen Hintergrund: Die Signa-Gruppe plant tatsächlich, das Karstadt-Haus in seinen Ausmaßen von 1929 wieder auferstehen zu lassen. Über den Stand der Planungen kann man sich im Internet unter hermannplatz-miteinander.berlin.de/grundlagenermittlung informieren. Das Modell ist noch einige Monate lang im Kaufhaus zu sehen. Zu finden ist es in der Nähe des Eingangs Hasenheide, gegenüber den Rolltreppen.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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