Letztes Mal mit "Kiez&Kultur"
Bergmannstraßenfest braucht neuen Veranstalter
Vom 29. Juni bis 1. Juli findet das diesjährige Bergmannstraßenfest statt. Wie immer mit viel Musik, Theater, Budenzauber und Spitzengastronomie. Es wird aber zum letzten Mal vom Verein "Kiez & Kultur" organisiert.
"Wir werden eben nicht jünger", betont dessen künstlerischer Leiter Olaf Dähmlow gleich mehrfach. Diese Tatsache ist aber nicht der alleinige Grund für den Ausstieg. Wegen der Unklarheiten in der Bergmannstraße wäre es gleichzeitig der richtige Zeitpunkt, sich zurückzuziehen.
Das bezieht sich auf die geplante Begegnungszone. Der Straßenraum soll anders angeordnet, Sitzmöbel installiert, die Kreuzungen verändert werden. Zwei temporäre mobile Bänke wurden bereits im Frühjahr aufgestellt.
Die Neugestaltung nehme aber Raum weg, der beim Bergmannstraßenfest bisher an Händler vermietet werden konnte, erklärt Dähmlow. Mit der Budenmeile hätte "Kiez & Kultur" die Veranstaltung finanziert. Es brauche deshalb ein neues Konzept, um sich den künftigen Gegebenheiten anzupassen. Dazu sollen nun andere die Möglichkeit bekommen. Mit Rat würden er und seine Mitstreiter weiter zur Verfügung stehen. "Nur eben nicht mehr mit Tat."
Und noch etwas nimmt er für seinen Verein in Anspruch. "Wir konnten ein vor 15 Jahren heruntergewirtschaftetes Fest ohne jegliche Zuschüsse zu einem der beliebtesten Straßenfeste Berlins entwickeln." Neben dem Erfolg hätte das viel Spaß gemacht.
Zum "Kiez & Kultur"-Finale gibt es wie gehabt vier Bühnen mit durchgehendem Programm an allen drei Festtagen. Die drei Musik-Stages am Mehringdamm, der Zossener- sowie der oberen Nostitzstraße stehen zwar unter dem Titel "Kreuzberg jazzt". Auftreten werden dort aber auch Sänger und Gruppen anderer Stilrichtungen, von Rock und Blues über Folk und Reggae bis Salsa und Chanson.
An der unteren Nostizstraße wird traditionell die Theaterbühne aufgebaut. Auch dort ist das Programm weit gefächert: Kindervorführungen und Tanz, Comedians wie Ades Zabel samt Company, Arnulf Rating und weitere Kabarettisten. Außerdem treten dort einige Gruppen aus dem Kiez auf, zum Beispiel aus der Gelben Villa.
Auch "Kreuzberg kocht" gehört zum festen Bestandteil. In einem Zelt am Chamissoplatz servieren Spitzenköche kulinarische Besonderheiten zu moderaten Preisen zwischen fünf und 8,50 Euro. In diesem Jahr unter anderem im Angebot: Freiland-Pouladenbrust auf Hummer Dim Sum oder Kabeljau in bester Gesellschaft.
Dazu kommen natürlich die vielen und in diesem Jahr wahrscheinlich zum letzten Mal kaum eingeschränkten Verkaufs- und Informationsstände entlang der Bergmannstraße. Auch Konzerte in der Passionskirche am Marheinekeplatz, ein Auftritt des Gospelchors in der Freikirchlichen Gemeinde, Bergmannstraße 22, am 30. Juni um 13 Uhr und das Hinterhoffest in der Bergmanntraße 90 gehören zum Programm.
Geöffnet ist am Freitag von 16 bis 22, Sonnabend, 11 bis 22, Sonntag, 11 bis 20 Uhr.
Alle Informationen Auftritte und Angebote finden sich auf der Website www.kiez-und-kultur.de.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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