UNSER SPIELTIPP
„Calico“ – Krall sie dir! Stubentiger auf der Pirsch
Ein schnurrendes Kätzchen auf dem Schoß, das sich sein weiches Fell kraulen lässt, das ist schon etwas Feines. Dafür nimmt so mancher die Dienerrolle gerne auf sich, mag Ihre Hoheit bisweilen auch recht eigensinnig sein und die Krallen ausfahren.
Nicht anders kann es einem bei einer Partie „Calico“ ergehen. Ein Legespiel, das in der sogenannten Familienvariante locker und entspannt genossen werden kann, dann aber in den Versionen für erfahrene Spieler eine umso härtere Gangart einschlägt.
Die Felder des eigenen Tableaus werden nach und nach mit Plättchen in sechs Farben und Mustern belegt. Um Katzen auf die dadurch entstehende Decke zu locken, müssen Gruppen bestimmter Größe oder Form gebildet werden mit Mustern in deren jeweiligem Geschmack. Während es dafür je nach Schwierigkeitsgrad unterschiedlich viele Punkte gibt, kann man nebenbei noch Knöpfe sammeln, die ein paar Punkte für Gruppen gleicher Farbe bringen. Zwar gibt es jedes Plättchen dreimal in jeder Farbe und mit jedem Muster. Doch in kleiner Besetzung kommen viele Plättchen gar nicht erst in die Auslage, während mit wachsender Teilnehmerzahl der Konkurrenzdruck steigt.
Mit der gewonnenen Erfahrung mag sich der Katzenfreund zusätzlichen Aufgaben stellen, die in Form von Plättchen aufs Tableau kommen. Nach ihren Vorgaben wollen ihre Nachbarfelder gestaltet werden, etwa mit zwei Dreiergruppen in jeweils einer Farbe oder drei unterschiedlich gemusterten Paaren.
Als wenn dies alles noch nicht genug wäre, um die Köpfe zum Rauchen zu bringen, überschneiden sich die Gruppen obendrein zum Teil. Um hier Frustration zu vermeiden, ist dringend zu empfehlen, sich stets nur auf einzelne, miteinander halbwegs harmonierende Vorgaben zu konzentrieren. Wer es dabei versteht, sich möglichst lange verschiedene Optionen offen zu halten, hat gute Aussichten auf eine ansehnliche Katzenschar, einen Haufen Knöpfe und ein paar Extrapunkte.
„Calico“ von Kevin Russ; Ravensburger Verlag; für ein bis vier Teilnehmer ab zehn Jahren; Spieldauer: 45 Minuten; Preis: circa 36 Euro.
Autor:L.U. Dikus aus Kreuzberg |
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