UNSER SPIELTIPP
Das Runde muss ins Runde: „Hollerith⁵“ – keinesfalls löcherlich!
Für eine Volkszählung in den USA Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte Herman Hollerith Lochkarten als Datenträger. Als Quell der Inspiration bildet sie jetzt die Grundlage einer Variante des alten japanischen „Gomoku“, bei dem fünf gleichfarbige Steine eine Reihe bilden müssen.
Während dort die beiden Kontrahenten ihre Steine nach Belieben aufs Brett bringen dürfen, schieben ihnen hier bei Hollerith⁵ quadratische Lochplatten gleichsam einen Riegel vor. Diese haben zwar alle neun Löcher. Doch nur maximal zwei davon sind rund und lassen die Kugeln in die Vertiefungen des Spielbretts darunter gleiten. Dafür genügt bereits eine Reihe aus vier Kugeln zum Sieg.
Es gibt fünf verschiedene Lochplatten, von denen jeweils vier genau aufs Brett passen. Vor dem Einsetzen einer Kugel schiebt der aktive Spieler die freie fünfte Platte so aufs Brett, dass eine andere auf der gegenüberliegenden Seite herunterfällt.
Da diese Platte nunmehr dem Gegner zur Verfügung steht, muss neben der gewünschten Position der eigenen Kugel auch bedacht werden, welche Möglichkeiten sich damit für den Gegenzug ergeben. Dies fällt deshalb gar nicht so leicht, weil ja die Platten gedreht und an jeder Stelle eingesetzt werden dürfen.
Bei aufmerksamer Spielweise kommt es gleichwohl nicht selten vor, dass keinem eine Gewinnstellung gelingen will. Dann verliert, wer als erster nicht mehr setzen kann, sodass ein Patt ausscheidet. Um den Startspielervorteil auszugleichen, bietet sich an, für den ersten Zug die vier Felder in der Mitte zu sperren.
Brett und Platten aus Buchenholz und Kugeln aus Glas lassen „Hollerith⁵“ aus dem üblichen Rahmen fallen und verleihen ihm einen hohen Geschenkwert. Im Einzelhandel ist es aufgrund seiner kleinen Auflage leider nur schwer zu besorgen. Doch bleibt ja zum Glück noch der Weg über die Website des Herstellers.
„Hollerith⁵“ von Andreas Kuhnekath-Häbler; Gerhards Spiel und Design; für zwei Teilnehmer ab acht Jahren; 15 Minuten; 42 Euro, www.spielewerkstatt.eu.
Autor:L.U. Dikus aus Kreuzberg |
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