Die ShantyCrewX-berg ist ein Unikat
Willkommen bei der ShantyCrewX-berg, dem ganz besonderen Chor. Denn als einzige Sangesgemeinschaft in Kreuzberg haben sie sich dem Sound der Küste verschrieben. Obwohl kaum einer aus dieser Gegend stammt. Ein Mitglied ist immerhin im Emsland geboren. Dazu kommen noch ein Holländer aus Rotterdam und ein Franzose aus Bordeaux.
Der Grund für die Liebe zum Shanty ist deshalb auch weniger die landsmannschaftliche, vielmehr die musikalische Verbundenheit. "Platt gesagt, es ist eine Musik, die fast jeder gut mitsingen kann und die trotzdem nicht banal klingt", meint Sprecher Holger Wegemann. Besonderen Wert legen sie darauf, dass ihre Vorliebe nicht mit dem seichten gesungenen Seemansgarn in Form von Schunkelweisen zu verwechseln ist. "Unser Programm besteht aus den klassischen Arbeits- und Arbeiterliedern aus der Zeit der kommerziellen Segelschifffahrt." Das sei Volksmusik im besten Sinne des Wortes. Einschließlich vieler bekannter Songs, die in ihrem Repertoire zu finden sind. Von "Jonny come down to Hilo" bis "Spanish Ladies".
Wegemann hat mit einigen Mitstreitern den Chor vor sechs Jahren gegründet. Inzwischen besteht er aus 17 Mitgliedern im Alter zwischen 35 und 70 Jahren. Im Schnitt einmal im Monat trifft sich die Gruppe zur Probe. Die gleichzeitig zum gemütlichen Beisammensein wird. Bei ihrer gemeinsamen Begeisterung wollen die Männer auch unter sich bleiben. Frauen sind in ihrer Runde bisher nicht vorgesehen.
Anders bei ihren Konzerten, wo sie auch gerne mit weiblicher Begleitung auftreten. Im vergangenen Jahr beispielsweise mit dem Trio "Le Sorelle blu", dessen Musikerinnen sich ebenfalls auf Seefahrerinnenlieder spezialisiert haben. Eine tolle Veranstaltung sei das gewesen, schwärmen die Herren noch immer. Live zu erleben ist die ShantyCrew alle paar Wochen. Das nicht nur in Kreuzberg, sondern zum Beispiel in Schöneberg oder ab und zu auch im Berliner Umland. "Wenn wir angefragte werden und der Termin uns passt, sagen wir zu", sagt Holger Wegemann. Finanzielle Erwägungen stehen dabei nicht im Vordergrund. "Wir haben zwar nichts dagegen, wenn wir mit einer Spende bedacht werden." Aber noch immer trete der Chor häufig umsonst auf.
So auch beim nächsten "Heimspiel" am Sonntag, 6. April im Lokal "Tante Horst" in der Oranienstraße 69. Beginn ist dort um 19 Uhr.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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