UNSER SPIELTIPP
Doppelte Auflese: „Rainforest“ – Sich regen im Wald
Zu einem Ausflug in den Regenwald lockt das gleichnamige Spiel mit seinem bloß nicht ins Deutsche übersetzten Titel. Doch anstatt sich als Touristen an der prächtigen Natur zu ergötzen, müssen die Akteure als Waldhüter Hand anlegen, um aus Flora und Fauna ein ebenso ansehnliches wie ertragreiches Gelände zu formen.
Dem aktuellen Trend für puzzle-artige Legespiele entsprechend genügt es dafür nicht, gemusterte Plättchen passend aneinander zu legen. Vielmehr speist sich der spielerische Reiz bei "Rainforest" daraus, sich diese mittels begrenzter Ressourcen zunächst einmal verfügbar zu machen.
Die Auslage stellt stets fünf Dschungelplättchen in verschiedenen Farben und Werten zur Auswahl. Diese Plättchen verschaffen zugleich Zugriff auf ihnen zufällig zugeordnete Tiermarker in ebenfalls fünf Farben. Allerdings müssen dann auch sämtliche Marker einer Farbe oder mit denselben Tieren genommen werden. Je wertvoller ein Stück Dschungel, desto größer und strenger sind aber auch die für seine Platzierung zu beachtenden Vorgaben hinsichtlich Markerfarbe oder Tierart. Und da bloß Platz zur Zwischenlagerung von drei Plättchen ist und sich auch nur zwei Tiere gesondert unterbringen lassen, will genau überlegt sein, welche Kombination aus Plättchen und Markern am dienlichsten für einen kontinuierlichen Ausbau des eigenen Geländes bei "Rainforest" sein könnten.
Denn außer den Punkten für die einzelnen Plättchen gibt es diverse Extrapunkte für geschlossene Farbflächen, eine frühzeitige Auslage aller fünf Farben und die Ansiedlung vieler Tiere einer zu Beginn zugewiesen Art. All dies wäre ohne Entlastung durch ein paar zweifarbige Plättchen kaum zu bewältigen.
Vor farbenfroher Fassade hält „Rainforest“ die kleinen grauen Zellen der Akteure somit ordentlich auf Trapp. Dennoch bleibt es dank einfacher, klarer Regeln ein leicht zugängliches Familienspiel, dessen Spannungsbogen vom Beginn bis zum Ende der Partie trägt.
„Rainforest“ von Johannes Goupy; Game Factory; für zwei bis vier Teilnehmer ab zehn Jahren; Spieldauer: etwa 45 Minuten; Preis: circa 29 Euro.
Autor:L.U. Dikus aus Kreuzberg |
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