UNSER SPIELTIPP
„Dorfromantik. Das Brettspiel“ - Gemeinsam blühende Landschaften errichten
Knapp zwei Jahre ist es her, dass eine Gruppe Berliner Studenten mit einem digitalen Plättchenlegespiel einen veritablen Hit auf dem Computer landen konnte. Ihr „Dorfromantik“ hat jetzt auch mit Bravour den Sprung vom Bildschirm auf den Spieltisch geschafft.
Während man sich am Computer allein ans Werk begibt, können in der analogen Welt mehrere Teilnehmer einander beraten, wo und wie sie das gerade gezogene Landschaftsplättchen optimal platzieren wollen. Mag auch das Ergebnis am Ende der Partie oft recht idyllisch ausschauen, bleibt für den Erfolg doch entscheidend, möglichst viele Aufgaben gelöst zu haben.
So bringen Wälder, Felder und Dörfer ebenso wie Flüsse und Eisenbahnlinien Punkte, wenn sie die ständig wechselnden Größenvorgaben erfüllen. Zugleich gilt es im Auge zu behalten, die Teilbereiche beizeiten zu verbinden, um auch bei der Schlusswertung mit schierer Größe oder Länge noch einmal punkten zu können.
Das abschließende Ergebnis ist nun keinesfalls Selbstzweck, sondern dient dazu, nach und nach zusätzliches Material und Fähigkeiten zu erwerben, mit denen sich immer bessere Ergebnisse erzielen lassen.
Man spielt deshalb nicht nur eine einzelne Partie, sondern durchläuft eine Kampagne mit einer Fülle von Partien. Das Schöne daran ist, dass das Material nicht endgültig verändert wird, wie dies bei vielen anderen Spielen dieser Art der Fall ist. Wenn man irgendwann einmal durch ist, kann man ohne weiteres erneut antreten, um auf der Basis der gesammelten Erfahrungen noch zügiger zum Ziel zu kommen. „Dorfromantik. Das Brettspiel“ verfügt über einen Spielreiz, dem sich selbst eingefleischte Computerspielfans kaum entziehen können. Mit seinem kontinuierlich verschärften Anforderungsprofil weckt es Neugier und Ehrgeiz und schafft das Paradox, trotz angenehmer Wohlfühlatmosphäre für dauernde Spannung zu sorgen.
„Dorfromantik. Das Brettspiel“ von Michael Palm und Lukas Zach; Pegasus Spiele; für ein bis sechs Teilnehmer ab acht Jahren; Spieldauer: etwa 45 Minuten; Preis: circa 35 Euro.
Autor:L.U. Dikus aus Kreuzberg |
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