UNSER SPIELTIPP
Gedränge am Wasserloch: „Savannah Park“ – Zeitvertreib mit Herdentrieb
Einen Sack Flöhe zu hüten, ist sprichwörtlich unmöglich. Nicht ganz so schwer fällt es, in „Savannah Park“ Herden verschiedener Tierarten Zugang zu geeigneten Wasserstellen zu verschaffen. Doch in dem heillosen Gedränge passiert es nur allzu leicht, mit der ordnenden Hand einen Fehlgriff zu tun.
Dabei könnte das Regelwerk selbst einfacher kaum sein. Jeder Teilnehmer agiert mit einem identischen Satz Tierplättchen auf seinem eigenen Tableau. Die Plättchen werden zu Beginn des Spiels in zufälliger Folge auf den freien Feldern verteilt, sodass jeder mit einer anderen Auslage startet. Bis auf das große Wasserloch, an dem alle sechs Tierarten vertreten sind, zeigen die Plättchen bis zu drei gleich- oder verschiedenartige Tiere.
Wer am Zug ist, wählt ein Plättchen aus, das nun auch für alle anderen verbindlich ist und mit seiner dunklen Seite nach oben auf ein anderes Feld kommen muss. Während dafür zu Beginn nur eines der wenigen Gras- oder Baumfelder in Betracht kommt, kann schon ab dem zweiten Zug ein frei gewordenes Feld angesteuert werden. Probleme entstehen dadurch, dass einmal versetzte Plättchen endgültig an Ort und Stelle verbleiben müssen.
Außerdem gilt es zu vermeiden, dass sie benachbart zu einem Feld mit derselben Anzahl brennender Büsche zu liegen kommen, weil sie dann am Schluss entfernt werden müssten, wodurch andere Mitglieder ihrer Herde den Kontakt verlieren können.
Doch gerade darauf kommt es an. Die Anzahl Tiere derselben Art auf allen benachbarten Plättchen wird nämlich mit den maximal drei Wasserstellen multipliziert, zu denen eine Herde Zugang hat. Unberührt gebliebene Gras- und Baumfelder bringen noch ein paar Extrapunkte.
Dies verlangt neben kluger Planung vor allem Improvisationstalent. Denn die aufgerufenen Plättchen passen selten einmal perfekt, kommen vielmehr oft genau zur Unzeit, wie kollektives Aufstöhnen immer wieder erkennen lässt.
„Savannah Park“ von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling; Verlag Deep Print / Pegasus; für ein bis vier Teilnehmer ab acht Jahren; Spieldauer: 45 Minuten; Preis: circa 32 Euro.
Autor:L.U. Dikus aus Kreuzberg |
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