UNSER SPIELTIPP
Hasst du Worte? „Just one“ – Wörtern auf der Spur
Seit nunmehr 40 Jahren verleiht eine Jury aus unabhängigen Fachjournalisten den Preis Spiel des Jahres. Anlässlich dieses Jubiläums würdigte die Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters in ihrer Eröffnungsrede zur Preisverleihung im nhow Berlin Conference Center in Friedrichshain die Verdienste der Jury um Entwicklung und Akzeptanz analoger Spiele über die Grenzen Deutschlands hinaus.
Nicht nehmen ließ sie es sich dann auch, bei der Enthüllung des diesjährigen Preisträgers, des kooperativen Wortratespiels „Just one“, selbst mit Hand anzulegen. Schließlich war sie sogar zu einer Partie mit einem der beiden Autoren und dem Vorsitzenden der Jury bereit. Da spiegelten sich in ihrer unverstellten Miene Nöte beim Grübeln ebenso wie strahlende Freude nach erfolgreichem Raten.
Kein Wunder! Denn mit einem Minimum an Regelwerk entfaltet dieses Spiel einen Sog, dem sich niemand zu entziehen vermag. 110 Karten geben jeweils einen Begriff vor, zu dem jeder Tippgeber genau einen Hinweis auf einem abwischbaren Kunststoffbänkchen notiert. Bevor nun aber der Rater davon in Kenntnis gesetzt wird, müssen erst noch alle mehrfachen Hinweise gelöscht werden.
Und genau dies lässt bereits die Tippgeber ins Grübeln kommen. Einerseits soll ein Hinweis ja möglichst aussagekräftig ausfallen. Andererseits will bedacht sein, dass gerade solche Hinweise auch von anderen notiert werden, sodass womöglich nur wenige Informationen für den Rater übrig bleiben.
Dieser sollte bei seinem Bemühen, dem gesuchten Wort assoziativ auf die Spur zu kommen, laut fabulieren. Auf diese Weise kann er die ganze Runde an seinen Nöten und Einfällen teilhaben und mitfiebern lassen.
In ihrer Begründung hat die Jury „Just one“ als einen „Geistesblitz kommunikativer Spielfreude bezeichnet, der in jeder Runde einschlägt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt“. So ist es, und zwar erstaunlicherweise in jeder Besetzung.
„Just one“ von Ludovic Roudy und Bruno Sautter; Verlag Repos; für drei bis sieben Teilnehmer ab acht Jahren, Spieldauer: 30 Minuten, circa 28 Euro.
Autor:L.U. Dikus aus Kreuzberg |
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