250 Jahre jüdisches Leben
Jüdisches Museum digitalisiert seine Sammlung

Adolf Salomon mit den Einsteins und seinem Neffen Fred Hirsch. Das Bild ist eine Schenkung von Geoffrey und Barbara Fritzler. | Foto:  JMB
  • Adolf Salomon mit den Einsteins und seinem Neffen Fred Hirsch. Das Bild ist eine Schenkung von Geoffrey und Barbara Fritzler.
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250 Jahre jüdisches Leben in Deutschland: Das Jüdische Museum Berlin digitalisiert jetzt hunderttausende Sammlungsobjekte und Archivalien jüdischer Familien.

Albert und Else Schweizer gehören dazu, Adolf Salomon und Fred Hirsch. Insgesamt 500 000 Lebenszeugnisse jüdischer Familien will das Jüdische Museum aus seinem Bestand bis 2026 online stellen und so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Laut Museum läuft bereits die Digitalisierung von etwa 370 der insgesamt rund 1800 archivierten Familiennachlässe mit Fotos, Briefen und Dokumenten.

Sie alle geben Einblicke in über 250 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, aber zeuge auch von Ausgrenzung, Verfolgung, Exil und Neubeginn. Thematische Schwerpunkte sind das bürgerliche Leben im Kaiserreich und in der Weimarer Republik, der Erste Weltkrieg, Synagogen, Unternehmens- und Wirtschaftsgeschichte, jüdischer Sport und jüdische Studentenverbindungen, Schulen, das Hachschara-Lager zur Vorbereitung auf die Auswanderung, die Emigration, das Leben im Exil, die Verfolgung während der NS-Zeit ebenso wie die Nachkriegszeit mit dem Wiederaufbau und Neubeginn von Gemeinden, dem Leben in den Lagern für Displaced Persons und mit der Rückkehr Einzelner aus dem Exil. Auch das Leben von Jüdinnen und Juden in beiden Teilen Deutschlands und nach 1989 im wiedervereinten Land sind berücksichtigt.

Das digitalisierte Archiv soll es Forschern und Laien auf der ganzen Welt leichter machen, mit den Sammlungen zu arbeiten. Weil sie dafür nicht ins Museum kommen müssten, so die Museumsleitung. Außerdem seien die Familiennachlässe nicht nur eine bedeutende Quelle für die Forschung, sondern mit ihren sehr persönlichen Geschichten auch Wissensfundus für Führungen, Workshops oder Schulbesuche im Museum. Daher soll die Digitalisierung der Familiensammlungen auch nach 2026 weitergehen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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