UNSER SPIELTIPP
Kaiserliche Vorlieben: „Zen Garden“ – Warten auf Garten
Gartenarbeit wäre für einen japanischen Kaiser wahrlich nicht standesgemäß. Ihm muss es genügen, sich an Entwürfen zu erfreuen, die seinen Vorlieben am nächsten kommen.
In der Rolle des Architekten versuchen die Teilnehmer, auf ihren Tableaus 16 Felder mit Gartenplättchen auszulegen. Da die Plättchen verschiedene Böden, Dekore und Beläge für die Wege zeigen, ist es gar nicht so einfach, damit mehrere Vorgaben zugleich umzusetzen, zumal neue Plättchen stets an bereits vorhandene angelegt werden müssen. Während es für jeden Rundweg mit demselben Belag Punkte gibt, werden von den Dekoren mindestens sechs gleiche benötigt, die dafür aber auch über den gesamten Garten verstreut sein dürfen. Gelingt es allerdings, sie zu Reihen, Spalten oder Diagonalen anzuordnen, fließt sofort etwas Geld in die Kasse.
Abgesehen davon, dass der Kassenbestand am Schluss in Punkte umgerechnet wird, muss man für den Erwerb dringend benötigter Plättchen immer wieder einmal etwas springen lassen. Wer zu lange darauf spekuliert, dass sich ein neu ins Lager gelangtes Plättchen nach und nach verbilligt, bis es kostenlos genommen werden kann, läuft Gefahr, dass es ihm von einem Konkurrenten weggeschnappt wird. Besonders begehrt sind natürlich Plättchen, mit denen sich nicht nur die beiden schon genannten, sondern auch vier weitere, in jeder Partie wechselnde Vorlieben des Kaisers befriedigen lassen. Deren Zahl kann man sogar noch vergrößern, ohne dass dafür zusätzliche Regeln gelernt zu werden brauchen.
Überhaupt kommt „Zen Garden“ entgegen dem ersten Eindruck mit nur wenigen Regeln aus, die dank vorbildlicher Erklärung und zahlreichen bebilderten Beispielen leicht zu erfassen sind. Mit seiner ruhigen Atmosphäre, seinem flotten Ablauf und dem angenehmen Gefühl, etwas Werthaltiges zu erschaffen, erweist es sich als grundsolides Familienspiel, das immer wieder gern einmal auf den Tisch kommen wird.
„Zen Garden“ von Mike Georgiou; Queen Games; für zwei bis vier Teilnehmer ab acht Jahren; Spieldauer: 30 Minuten; Preis: circa 40 Euro.
Autor:L.U. Dikus aus Kreuzberg |
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