Klangwerkstatt droht das Aus: Zukunft wegen fehlender Förderung ungewiss

Junge Künstler zeigen ihr Können. | Foto: André Fischer
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Kreuzberg. Seit 28 Jahren ist das Musikfestival eine feste Größe im Bezirk. Doch in diesem Jahr wird die Klangwerkstatt erstmals ausfallen. Ob es 2018 weitergeht, ist aktuell äußerst fraglich.

Das Musikfestival hat sich einen Namen gemacht, weil es Kinder- und Jugendensembles eine Bühne bietet. Dort haben sie die Chance, ihr musikalisches Talent vor einem größeren Publikum zu zeigen. Unterstützt werden sie dabei von bekannten Berliner Komponisten. Gemeinsam präsentieren sie aktuelle Werke klassischer Musik. Die Idee dazu hatte 1989 der Komponist Peter Ablinger. Zusammen mit Schülern und Kollegen gründete er die Klangwerkstatt an der Musikschule Kreuzberg. Nach fast drei Jahrzehnten steht das Festival nun jedoch vor dem Aus. Eigentlich sollte es wie gewohnt im November stattfinden. Der künstlerische Leiter Stefan Streich musste den Termin jedoch schweren Herzens absagen. Es fehlt schlicht und einfach das Geld.

Etwa 60 000 Euro wurden bislang für die jährliche Organisation benötigt. Damit werden Honorare gezahlt, eine Technikversicherung abgeschlossen und Instrumente sowie die Audio-, Video- und Lichttechnik gemietet. Jahr für Jahr wurden dafür Einzelanträge gestellt. Finanzielle Unterstützung gab es unter anderen von der vom Senat finanzierten „Initiative Neue Musik Berlin“, der Lottostiftung und dem Hauptstadtkulturfonds. In diesem Jahr jedoch blieb die finanzielle Unterstützung deutlich unter dem Minimum. Für die beteiligten Künstler, die sich bereits auf ihre Auftritte vorbereitet hatten, bedeute dies erhebliche künstlerische und finanzielle Einbußen. Sollte das Festival nochmals ausfallen, könnten Musiker das Interesse verlieren und langjährige Kontakte abbrechen, befürchten die Organisatoren.

Ob es im kommenden Jahr weitergeht, ist ungewiss. Stefan Streich ist trotzdem gewillt weiterzumachen. Er und sein Team haben trotz der schwierigen Situation bereits mit den Planungen für 2018 begonnen. Auch das Programm ist schon fast komplett. Unterstützung kommt von vielen Seiten. Zahlreiche Künstler haben sich bereits zu Wort gemeldet und Kultursenator Dr. Klaus Lederer (Linke) in offenen Briefen um Hilfe gebeten. Der Wunsch ist eine dauerhafte Finanzierung aus dem Haushaltsplan des Senats. Eine Antwort steht aktuell noch aus.

Durch mediale Aufmerksamkeit wollen die Organisatoren für den Erhalt kämpfen. Sogar in Luxemburg lief bereits ein Bericht im Radio. „Ich glaube nicht, dass wir noch mal so abgesägt werden“, zeigt sich Stefan Streich optimistisch. ph

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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