Kulturprojekte Berlin ist neuer Veranstalter des Karnevals der Kulturen

Für die Karnevalsgruppen gibt es jetzt insgesamt 70.000 Euro. | Foto: Frey
  • Für die Karnevalsgruppen gibt es jetzt insgesamt 70.000 Euro.
  • Foto: Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Kreuzberg. Auch am Pfingstwochenende 2015 wird es den Karneval der Kulturen geben. Das viertägige Massenspektakel ist erst einmal gesichert. Verkündet hat die frohe Botschaft Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) am 5. Februar.

Sie hatte sich nach den jüngsten Querelen und den Rückzugsdrohungen vieler Umzugsgruppen um eine Einigung bemüht. Zu der gehört zunächst, dass es einen neuen Veranstalter gibt. Ausgerichtet wird der Karneval jetzt von der gemeinnützigen Landesgesellschaft Kulturprojekte Berlin. Die hat Erfahrungen mit Großevents. Zuletzt haben die Kulturprojekte die Feiern zum 25. Jahrestag des Mauerfalls auf die Beine gestellt. Dazu kommt, dass mit Nadja Mau eine alte Bekannte das Karnevalsbüro leiten wird. Das hatte sie bereits zwischen 2006 und 2012 beim bisherigen Organisator, der Werkstatt der Kulturen, gemacht. Zuletzt arbeitete Nadja Mau im Jüdischen Museum.

Wie berichtet, hatte die Werkstatt der Kulturen Anfang 2015 ihren Rückzug aus dem Karnevalbetrieb angekündigt. Zum einen deshalb, weil ihr wichtige Mitarbeiter für dieses Vorhaben abhanden gekommen waren. Zum anderen, weil es keine Einigung mit dem Senat wegen finanzieller Mehrbelastungen gegeben hat.

Sie bezogen sich vor allem auf ein neues Sicherheitskonzept, das rund 380.000 Euro teuer wäre. Ein tragfähiges Konzept werde jetzt erarbeitet und umgesetzt, hieß es nun bei Dilek Kolat, die aber keine konkrete Summe nannte. Wie zu hören war, sollen jetzt mehr professionelle Sicherheitskräfte statt wie bisher fast ausschließlich freiwillige Helfer eingesetzt werden.

Konkret zugesagt hat die Senatorin einen Fonds in Höhe von 70.000 Euro, mit dem die Karnevalsgruppen unterstützt werden sollen. Das war in den vergangenen Wochen aus diesem Kreis gefordert worden.

Die Vereinbarungen sollen erst einmal für die aktuell anstehende Veranstaltung gelten. Danach wolle die Integrationsverwaltung einen Konzeptdialog für 2016 und die folgenden Jahre durchführen.

Der Karneval der Kulturen stehe für alles, was Berlin ausmache, erklärte Dilek Kolat: "Vielfalt, Weltoffenheit und gute Laune". Damit werde gerade in Zeiten von latenter Fremdenfeindlichkeit und Auswüchsen wie Pegida ein deutliches und lebensfrohes Zeichen gesetzt. Darüber hinaus ist das jährliche Pfingsttreffen aber auch zu einem nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor für Berlin geworden. Laut Investitionsbank Berlin bringt jeder für den Karneval eingesetzte Euro ein Fünffaches an Einnahmen.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

51 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 603× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 3.312× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.675× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 3.210× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 4.173× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.