Werkbundarchiv soll raus
Museum der Dinge gekündigt

Die Dauerausstellung zeigt Produktkultur des 20. und 21. Jahrhunderts.  | Foto: Werkbundarchiv/Museum der Dinge
  • Die Dauerausstellung zeigt Produktkultur des 20. und 21. Jahrhunderts.
  • Foto: Werkbundarchiv/Museum der Dinge
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Dem Museum der Dinge wurden die Räumlichkeiten gekündigt. Das teilte das Berliner Werkbundarchiv mit. Mitte 2023 soll das Museum raus.

Kurz vor seinem 50. Jubiläum erreichte das Museum der Dinge die Kündigung. Dem Museum droht damit der Verlust seiner Ausstellungsflächen und der Archiv- und Büroräume an der Oranienstraße 25. „Verantwortlich für die Kündigung ist eine Briefkastenfirma in Luxemburg, die bislang noch anonymen Spekulanten gehört“, schreibt das Berliner Werkbundarchiv, dem das Museum gehört. Die Kündigung ist demnach zum 30. Juni 2023 erfolgt, ohne dass die vertraglich vereinbarte Kündigungsfrist von einem Jahr eingehalten worden sei, heißt es. Das Werkbundarchiv geht deshalb davon aus, dass eine Kündigung zum angegebenen Zeitpunkt nicht möglich sei.

Wohin mit all den Museumsobjekten,
Dokumenten und Büchern?

Die überraschende Kündigung stellt die Museumsmacher vor große Herausforderungen. Für die kommenden Jahre geplante und zum Teil schon gestartete Projekte wie Ausstellungen, Veranstaltungen und Kooperationen seien gefährdet. Zudem werde es „schwierig und kostspielig“, innerhalb der Kündigungsfrist geeignete Flächen für die rund 15 000 Museumsobjekte, das Archiv mit über 45 000 Dokumenten, die Bibliothek und die zwölf Arbeitsplätze zu finden. Zumal das Museum 2027 in einen Pavillon auf der Karl-Marx-Allee in Mitte umziehen will. Das Werkbundarchiv kündigte aber an, geplane Ausstellungen und Veranstaltungen solange wie möglich im Museum der Dinge zu realisieren.

Der 1907 gegründete Werkbund mit Sitz in Darmstadt wird von Gestaltern, kulturell-gesellschaftlich engagierten Personen, Selbstständigen und Unternehmen getragen mit dem Ziel einer „qualitätvollen Gestaltung unserer Umwelt“. Das dazu gehörende Werkbundarchiv mit seinem Museum der Dinge im offenen Schaudepot sieht sich als Anlaufpunkt für Menschen, „die sich kritisch mit der Gestaltung, der Produktion und dem Gebrauch von Produkten in unserer Lebensumwelt auseinandersetzen wollen“. Das Werkbundarchiv wird vom Land Berlin gefördert.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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