Große Outdoor-Ausstellung am Kraftwerk
Newton One Hundred

Seine "Nudes" machten den Ausnahmefotografen Helmut Newton über die Welt der Modefotografie hinaus berühmt.  | Foto: Helmut Newton Stiftung
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  • Seine "Nudes" machten den Ausnahmefotografen Helmut Newton über die Welt der Modefotografie hinaus berühmt.
  • Foto: Helmut Newton Stiftung
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

So war Helmut Newton noch nie zu sehen: Rund 30 seiner Fotomotive hängen jetzt großformatig an einer langen Wand am Kraftwerk in Kreuzberg. Die Helmut-Newton-Stiftung zeigt das legendäre Oeuvre des berühmten Ausnahmefotografen. Denn der wäre am 31. Oktober 100 Jahre alt geworden.

Newtons Fotografien sind bekannt für ihr dramatisch-szenisches Licht und die unkonventionellen Posen der Modelle. Seine Arbeiten gelten als obsessiv oder gar sexuell aggressiv. Zur Erinnerung an Newtons Zeit in Berlin und sein außergewöhnliches Werk präsentiert die Newton-Stiftung nun eine große Outdoor-Ausstellung – auf einer 85 Meter langen Wand am Kraftwerk in Kreuzberg, Köpenicker Straße 70. Rund 30 Motive aus seiner Schaffenszeit sind dort rund um die Uhr zu sehen, ergänzt von Zitaten des Fotografen. So und in solch großen Bildformaten war Helmut Newton noch nie zu sehen.

Newton floh vor den Nazis aus Berlin

Der Ausnahmefotograf wird 1920 als Helmut Neustädter und Sohn eines judischen Knopffabrikanten in Schöneberg geboren. Früh widmet er sich der Fotografie und vernachlässigt darüber häufig die Schule. 1936 bricht er das Gymnasium schließlich ab und beginnt im selben Jahr eine Lehre bei der bekannten Berliner Modefotografin Yva Neuländer. In ihrem Studio in der Schlüterstraße entstanden seine ersten Selbstporträts. Nach der Machtübernahme der Nazis flieht Newton aus Deutschland und arbeitet während des Zweiten Weltkrieges in Singapur und Australien. Eines der letzten Gebäude, die Newton bei seiner Flucht am Bahnhof Zoo in Richtung Triest sah, war das Militarkasino in der Jebensstraße. Dort sollte viele Jahre später seine Stiftung entstehen.

1945 eröffnet Newton ein Fotostudio in Melbourne und kehrt in den 1950er Jahren zurück nach Europa. Dort arbeitet er für die „Vogue“, später auch für zahlreiche weitere Magazine und Modezeitschriften wie den „Playboy“ oder „Elle“. Für seine Aufträge reist Newton überall hin und avanciert in den 1970er Jahren zum begehrtesten und teuersten Modefotografen der Welt. Seine „Big Nudes“ machen den Fotografen in den 1980er Jahren über die Modewelt hinaus berühmt.

1979 produzierte Newton Hommage
an Orte seiner Jugend

Neben diversen Auszeichnungen erhielt Newton den Kodak-Fotobuchpreis für sein Buch „White Women“ (1976), den „Life Legend Award“ des Magazins „Life“ sowie den Preis des American Institute of Graphic Arts. Im Januar 2004 kommt er mit 83 Jahren bei einem Verkehrsunfall in Los Angeles ums Leben. Trotz der tragischen Umstände, unter denen Newton Berlin damals verlassen musste, blieb es in seinem Herzen, und er kehrte regelmaßig in seine Heimatstadt zurück. So produzierte er 1979 für die zweite Ausgabe der „Vogue“ Deutschland beispielsweise eine fotografische Hommage an die Orte seiner Jugend.

Zu sehen ist die Outdoor-Ausstellung „Helmut Newton One Hundred“ bis zum 8. November. Parallel werden 250 City-Light-Plakate in ganz Berlin mit Newton-Motiven bespielt, unterstützt vom Außenwerber Wall.

Seine "Nudes" machten den Ausnahmefotografen Helmut Newton über die Welt der Modefotografie hinaus berühmt.  | Foto: Helmut Newton Stiftung
Berlin behielt Helmut Newton immer im Herzen. | Foto: Helmut Newton Stiftung
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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