Mensch und Unfallauto
Performance: "Crash" im Park am Gleisdreieck

Hier prallen Potenz und Ohnmacht aufeinander.  | Foto:  Simon Bitterli
  • Hier prallen Potenz und Ohnmacht aufeinander.
  • Foto: Simon Bitterli
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Das freie Theater "Tatwerk" lädt Mitte Juli zu einem internationalen Gastspiel in den Gleisdreieckpark. Die Hauptrollen spielen Mensch und Metall.

"Crush" hat Benjamin Burger seine Performance für einen Menschen und ein Unfallauto genannt. Denn hier prallen Körper und Motor, Haut und Metall, Öl und Schweiß, Maskulinität und Trauma, Potenz und Ohnmacht gnadenlos aufeinander. Das Stück beschäftigt sich mit dem Übermaß an Männlichkeit (Hypermaskulinität) als extremen Auswuchs einer patriarchalen Gesellschaft, die den Planeten gegen die Wand fährt.

Ausgehend von seiner eigenen Sozialisierung als Mann entwickelte Benjamin Burger einen intimen autofiktionalen Text und eine Choreografie. Die kritisch-männliche Ich-Perspektive wird von der Performerin Marie Popall vielschichtig interpretiert. Ihre gespielte Figur lebt einen Fetisch für verunfallte Kraftfahrzeuge aus – mal zärtlich, mal verletzlich, mal dominant. So entsteht eine physische, humorvolle und ambivalente Performance, die maskuline Stereotypen und deren Bruchstellen untersucht.

Die ungewöhnliche Performance aus Zürich läuft am 11., 12. und 13. Juli ab 20.30 Uhr am Kreuzchenplatz im Park am Gleisdreieck. Einlass ist ab 20 Uhr. Die Tickets kosten zehn Euro, ermäßigt sieben Euro. Für die Performance bekommen die Zuschauer Kopfhörer in die Hand. Das Publikum kann sich frei um das Auto herum bewegen oder sitzen bleiben. Die Veranstaltung ist auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Im "TorEins Café" gibt es eine behindertengerechte Toilette. Kartenreservierung auf rausgegangen.de/en/locations/tatwerk.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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