Raschelnde Papiere in Vitrinen: Kreuzberg: Wettbewerb für Jüdisches Museum entschieden
Die Künstlerin Judith Raum hat den Kunst-am-Bau-Wettbewerb des Jüdischen Museums gewonnen. Die Berlinerin überzeugte mit ihren überdimensionierten Büchern und Papieren für die Vitrinen im Foyer.
Beim Kunst-am-Bau-Wettbewerb suchte das Jüdische Museum die besten Entwürfe für das Foyer der hauseigenen Blumenthal-Akademie mit Archiv und Bibliothek. Zehn Künstler und Artistic Duos waren eingeladen, die Vitrinen im Eingangsbereich visionär zu füllen. Am Ende überzeugte Judith Raum mit ihren „Rustling Papers“ die Jury. Sie habe die Arbeit und das Material der Akademie künstlerisch zum Sprechen gebracht und zum Denken angeregt, so die Begründung. Ihr zweiteiliger Entwurf nehme visuell Bezug auf das Archiv und die Bibliothek der Akademie.
„Bücher, Papiere, Akten – weit größer als der eigene Körper“, so Judith Raum, scheinen sich schräg aus Wand und Boden in die Vitrinen zu schieben. Die Vitrinen selbst gleichen dabei überdimensionierten Transport- oder Bücherkisten und korrespondieren zugleich mit den angeschnittenen Kuben von Daniel Libeskinds Architektur. Skulpturale Körper, Wände, Böden und Decken sind in „hellstem Zitronengelb“ gestrichen, die Vitrinen strahlen in den Außenraum. Kombiniert wird die Skulptur mit einer Audioarbeit, die die Aktivitäten der Akademie in kurze Stücke übersetzt. Zu hören sind gelesene Dokumente, aber auch Aussagen von Akademie-Mitarbeitern zu ihrer Arbeit. Den zweiten Preis gewann die Künstlerin Maximiliane Baumgartner für ihren Entwurf „With the Book Trolley“.
Die eingereichten Entwürfe sind ab Juli im Jüdischen Museum in der Lindenstraße 9 ausgestellt. Der Siegerentwurf soll bis Dezember realisiert werden.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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