Schriften aus dem Lager: Publikationen der „Displaced Persons“

Literatur von unfreiwillig in Deutschland gestrandeten Menschen. | Foto: Staatsbibliothek Berlin
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Kreuzberg. Unter dem Titel „Im fremden Land“ zeigt das Jüdische Museum in der Lindenstraße 9-14 eine Sammlung von Publikationen, die nach 1945 in den sogenannten Displaced Persons-Lager entstanden sind.

Rund eine Viertelmillion Juden aus Osteuropa hielten sich in der unmittelbaren Nachkriegszeit in solchen Camps in Deutschland auf. Sie konnten oder wollten nach den Jahren der Flucht und der Deportation nicht mehr in ihre Heimatländer zurückkehren. Verwaltet und versorgt wurden sie zunächst durch die Alliierten, später durch Flüchtlingsprogramme der Vereinten Nationen oder jüdischen Hilfsorganisationen.

Parallel dazu bauten die Bewohner provisorische gesellschaftliche Strukturen auf. Es gab Kindergärten, Schulen und ein Kulturleben. Und es wurden zahlreiche Schriften veröffentlicht.

Zu ihnen gehörten Unterrichtsmaterial ebenso wie Zeitungen und Zeitschriften. Religiöse Werke waren darunter sowie erste Veröffentlichungen von Überlebenden des Holocaust. Bei zahlreichen Publikationen geht es außerdem um die Auswanderung in eine neue Heimat. Die lag häufig in den USA und noch mehr in Palästina, beziehungsweise ab 1948 in Israel.

Zu sehen sind Exponate aus der Sammlung der Berliner Staatsbibliothek, die sich seit 2009 diesem besonderen Abschnitt jüdischer Literatur widmet.

Die Ausstellung ist bis zum 15. Dezember zu sehen. Die Öffnungszeiten sind täglich von 10 bis 20, Montag bis 22 Uhr. Der Eintritt kostet acht, ermäßigt drei Euro. Außerdem gibt es ein Begleitprogramm. Informationen unter www.jmberlin.de. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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