Flickstiefel und ein Schrottglobus
Technikmuseum zeigt Ausstellung „Reparieren! Verwenden statt verschwenden“

An Stationen können Kinder selbst aktiv werden.  | Foto:  Deutsches Technikmuseum
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  • An Stationen können Kinder selbst aktiv werden.
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Reparieren ist nachhaltig und macht Spaß. Wie das geht, zeigt eine Sonderschau im Deutschen Technikmuseum. Für Kinder gibt’s viele Mitmachangebote und Workshops.

Ob Handy, Sneaker oder Fahrrad: Reparieren ist immer einen Versuch wert. Denn beim Basteln lernt man verstehen, wie Dinge funktionieren, statt sie wegzuwerfen und neu zu kaufen. Dass Reparieren aber nicht nur sinnvoll ist, sondern auch Spaß machen kann, beweist die Sonderausstellung „Reparieren! Verwenden statt verschwenden“ im Technikmuseum. Auf 500 Quadratmetern zeigt die Schau, wie bedeutsam das Reparieren angesichts von Klimakrise und Wegwerfgesellschaft ist.

Recht auf Reparatur

80 Kilogramm Elektroschrott wirft eine vierköpfige Familie jedes Jahr durchschnittlich weg. Eine Schrottskulptur der schönen blauen Erde führt in der Ausstellung das Ausmaß dieses Problems vor Augen. Am Beispiel eines „unkaputtbaren“ Mixers aus DDR-Zeiten oder eines reparierfreundlichen Smartphones wird deutlich, wie der Einzelne Ressourcen schonen und Emissionen reduzieren kann. Auch Politik und Wirtschaft nehmen die Ausstellungsmacher hier in der Pflicht. Dazu beleuchtet die Präsentation aktuelle Entwicklungen rund um das „Recht auf Reparatur“.

Es gibt auch spannende Geschichten zu entdecken. Gestopfte Unterhosen oder vielfach geflickte Kinderstiefel von Anfang des 20. Jahrhunderts erzählen von der Not und Notwendigkeit der Reparatur. Ganz anders dagegen die japanische Goldreparatur: Eine mittels Kintsugi-Technik reparierte Teeschale aus der Edo-Zeit zeigt den hohen Wert, den die japanische Kultur kunstvoll reparierten Dingen traditionell zuweist. Ein Beispiel kommt sogar aus dem Weltall. So erzählt die Ausstellung von der Apollo-13-Mission, bei der die improvisierte Reparatur der Luftfilteranlage das Überleben der Astronauten sicherte. Zu Wort kommen auch verschiedene Protagonisten, die von ihren Reparaturerfahrungen berichten. So erfährt man etwa, was zu tun ist, wenn der Rollstuhl auf einer Pilgerwanderung fernab jeder Werkstatt kaputtgeht.

Kostenlose Mitmachangebote

Die Ausstellung ist speziell für Familien konzipiert und macht viele Mitmachangebote für umsonst. Kinder können in einer Werkstatt und an interaktiven Stationen aktiv werden, ein Loch in einer Riesensocke stopfen oder einen Deich reparieren. So wird klar: Reparieren ist nicht nur sinnvoll, sondern macht auch Spaß.

Die Sonderausstellung läuft bis 3. September in Halle 5 des Technikmuseums, Möckernstraße 26. Im Dezember ist der Eintritt frei. allerdings ist vom 24. bis 26. Dezember sowie Silvester geschlossen. Infos unter https://technikmuseum.berlin. In der Ausstellung öffnet jeden Monat auch ein Repair Café. Wer mit der Reparatur eines Geräts nicht weiterkommt, findet hier fachkundige Hilfe. Nächster Termin ist der 15. Januar von 13 bis 17 Uhr. Anmeldung unter kunst-stoffe-berlin.de/repair-cafe-mitte/.

An Stationen können Kinder selbst aktiv werden.  | Foto:  Deutsches Technikmuseum
Ein Globus aus Elektronikmüll.  | Foto: Deutsches Technikmuseum
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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