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Unscheinbarer Glücksgriff: „Glüx“

Der ausgeklügelte Legemechanismus der Plättchen erlaubt bei "Glüx" viele taktische Möglichkeiten. | Foto: L.U. Dikus
  • Der ausgeklügelte Legemechanismus der Plättchen erlaubt bei "Glüx" viele taktische Möglichkeiten.
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Ein nichts sagender, allenfalls zu Wortspielen einladender Titel, ein Cover ohne Anziehungskraft und ein Spielbrett, das durch ein hohes Maß an ästhetischer Askese geprägt ist. Doch wer sich von all dem nicht abschrecken lässt, wird bei einer Partie „Glüx“ durch ein umso schöneres Spielerlebnis belohnt.

Zumindest ist der Auftritt ehrlich. Kein künstlich aufgepfropftes Thema, mit dem sonst gern um Aufmerksamkeit gebuhlt wird. Denn es handelt sich um ein vollkommen abstraktes Setzspiel mit dem Ziel, möglichst viele Gebiete zu kontrollieren.

Jeder Teilnehmer erhält 24 Plättchen einer Farbe, die er in einem Beutel mischt. Die Plättchen tragen Augenzahlen. Wie bei einem Würfel ergeben gegenüberliegende Seiten in Summe immer sieben Augen. Während Fortunas willige Helfer jedoch über kein Gedächtnis verfügen und ihre Gunst höchst unterschiedlich verteilen, liefern die Plättchen jedem Teilnehmer exakt dieselbe Gesamtzahl in derselben Zusammensetzung.

Plättchen platzieren

Dem Zufall bleibt lediglich überlassen, in welcher Reihenfolge die Zahlenkombinationen gezogen werden. Wo und mit welcher Seite nach oben ein Plättchen sodann platziert wird, bleibt den Spielern überlassen.

Deren Bestreben geht dahin, von ihren Startfeldern aus farblich abgesetzte Gebiete zu erreichen und dort mit ihren Plättchen bei Ende der Partie das höchste oder zumindest zweithöchste Ergebnis zu erzielen, weil es dafür Siegpunkte gibt. Dazu darf ein neues Plättchen genau so viele Felder von einem bereits vorhandenen entfernt platziert werden, wie dieses Augen zeigt, sofern die Felder zwischen beiden frei sind.

Raffinesse kommt dadurch ins Geschehen, dass einzelne Plättchen von anderen bedeckt werden dürfen, wenn sie auf deren Zielfeld liegen. Auf diese Weise lässt sich ein Feld endgültig in Besitz nehmen oder gegen eine Übernahme sichern.

Das Ringen um Mehrheiten gerät hochgradig interaktiv und funktioniert aufgrund des reduzierten Zufallselements auch mit mehr als zwei Teilnehmern bestens.

„Glüx“ von Jakob Andrusch; Queen Games; 2-4 Teilnehmer ab 8 Jahren; Spieldauer: ca. 45 Minuten; Preis: ca. 26 Euro.

Autor:

L.U. Dikus aus Kreuzberg

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