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Weltliche Kartenkunst: „Mandala“ – Taktisches Kleinod

Die Spielmatte von "Mandala" ist in drei Bereiche geteilt. Mittig befindet sich das Zentrum, in das beide Spieler Karten legen dürfen. | Foto: L.U. Dikus
  • Die Spielmatte von "Mandala" ist in drei Bereiche geteilt. Mittig befindet sich das Zentrum, in das beide Spieler Karten legen dürfen.
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Mandalas dienen in Hinduismus und Buddhismus als visuelle Hilfsmittel zur Verinnerlichung komplexer religiöser Zusammenhänge. Im danach benannten Spiel illustrieren sie dagegen lediglich die Karten und markieren die beiden Bereiche, auf denen diese abgelegt werden sollen. Somit weder religiös noch komplex und auch visuell sachlich funktional erweist es sich dafür in spielerischer Hinsicht als taktisches Kleinod.

An die Stelle eines Spielplans aus Pappe tritt zur Abwechslung einmal ein bedrucktes Tischtuch, auf dem die vielen dort abgelegten Karten nicht so leicht verrutschen können. Und davon gibt es reichlich, nämlich jeweils 18 in sechs Farben. Ihr Wert bestimmt sich mangels Zahlenangabe erst am Schluss durch ihre Position in der jeweiligen Auslage der beiden Kontrahenten.

Wer eine Karte ins Zentrum eines der beiden Mandalas legt, darf bis zu drei Karten vom Talon nachziehen, muss dabei aber das Limit von acht Handkarten beachten. Spielt er stattdessen beliebig viele Karten gleicher Farbe in sein Feld neben dem Zentrum, kann er sich damit bei Vollendung dieses Mandalas dort vielleicht die Mehrheit sichern.

Vollendet ist ein Mandala, sobald es Karten aller sechs Farben aufweist. Da aber jede Farbe nur in genau einem seiner drei Bereiche vorkommen darf, ist Flexibilität das Gebot der Stunde. Nur dann ist man in der Lage, noch überraschend eine Mehrheit des Gegners zu brechen und dadurch ersten Zugriff auf die Karten im Zentrum zu erlangen. Und auch nur so lassen sich unfreiwillige Vorlagen vermeiden.

Jeweils eine erbeutete Karte jeder Farbe dient dazu, den Wert der übrigen, verdeckt gesammelten Karten festzulegen. Wer am Schluss etwa auf Feld 2 seiner Auslage eine gelbe und auf Feld 5 eine lila Karte platziert hat, erhält nun für jede gleichfarbige Karte zwei beziehungsweise fünf Punkte.

Ein weites Feld für taktische Winkelzüge – zur Abwechslung einmal nicht mithilfe von Figuren, sondern allein durch geschicktes Ausspielen von Karten.

„Mandala“ von Trevor Benjamin & Brett J. Gilbert; Lookout Spiele; für zwei Teilnehmer ab zehn Jahren; Spieldauer: 30 Minuten; Preis: circa 24 Euro.

Autor:

L.U. Dikus aus Kreuzberg

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