UNSER SPIELTIPP
Wiener Würfelwelt: „Vienna“
Im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts waren über tausend Fiaker unterwegs. In einer Partie „Vienna“ sind es dagegen nur maximal fünf dieser hübschen Pferdekutschen. Trotzdem ist das Gedränge groß, wenn es darum geht, Fahrgäste an begehrten Plätzen abzusetzen und den Beistand wichtiger Personen zu gewinnen, um Einnahmen zu erzielen und Siegpunkte zu sammeln.
Dabei existieren die Kutschen sogar bloß in der Phantasie der Spieler, während ihre Fahrgäste je nach Teilnehmerzahl in Gestalt von jeweils vier oder fünf Würfeln unterwegs sind.
Vor seinem ersten Zug muss jeder alle Würfel seiner Farbe zugleich werfen. Wer mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist, darf es gegen Zahlung einer Münze mit einer beliebigen Anzahl erneut versuchen oder einen Würfel um ein Auge nach oben oder unten verstellen. Ein oder zwei Würfel können sodann auf ein ihrer Augenzahl entsprechendes Feld platziert werden.
Wer später Würfel auf ein Feld mit einer niedrigeren Zahl setzen möchte, weil er vorsichtshalber sofort auf ein besonders ergiebiges Feld vorgeprescht ist oder sein nächstes Ziel bereits von einem Konkurrenten besetzt sieht, muss dafür ebenfalls eine Münze abgeben.
Erst wenn sämtliche Würfel untergebracht sind, werden die Felder eins nach dem anderen in Fahrtrichtung ausgewertet. Jetzt zeigt sich, wer mit taktischem Geschick das Beste aus Fortunas Angebot herausgeholt hat.
Während einer sich ein finanzielles Polster zugelegt hat, ist ein anderer mehr an Sonderkarten interessiert gewesen, die ihm für die nächste Runde zum Beispiel einen weiteren Würfel bescheren oder einen Doppelzug erlauben. Auf keinen Fall versäumen darf man, Personenkarten zu sammeln.
Diese Karten tragen drei Arten Symbole in wechselnder Zusammensetzung. Wer in der einen oder anderen Art über mehr Symbole als seine beiden Nachbarn verfügt, kann dafür auf einem entsprechenden Feld eine Menge Siegpunkte einstreichen.
Da es diese aber auch an verschiedenen Orten zu kaufen gibt, bleibt in dieser flotten Würfelkeilerei zumeist bis zuletzt offen, wer als erster die erforderlichen Siegpunkte beisammen hat.
„Vienna“ von Johannes Schmidauer-König; Schmidt Spiele; drei bis fünf Teilnehmer ab zehn Jahren; 35 Minuten; circa 27 Euro.
Autor:L.U. Dikus aus Kreuzberg |
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