UNSER SPIELTIPP
„Wortfabrik“ – Sprachliche Akkordarbeit
Mit seinem Titel klingt „Wortfabrik“ bedrohlich nach Arbeit, bereitet indes am Spieltisch eine Menge Vergnügen. Und dies sogar für recht kleines Geld.
Fünf Buchstabenwürfel liefern das Rohmaterial, aus dem beliebig viele Fabrikbesitzer Wörter produzieren können. Dazu müssen diese jeweils mindestens vier Buchstaben auf ihrem Lieferschein so eintragen, dass am Ende des sechsten Arbeitstages möglichst viele Reihen komplett mit sinnvollen Begriffen gefüllt sind. Denn nur solche können gegen entsprechend viele Punkte ausgeliefert werden.
Während drei Würfel sämtliche Konsonanten außer Q, X und Y vorhalten, mit denen man sich deshalb auch nicht herumzuquälen braucht, sind die fünf Vokale nebst einem Fragezeichen als Joker doppelt vertreten. Buchstaben, die sich nicht sofort oder gar nicht sinnvoll verbauen lassen, können als Ersatzteile zwischengelagert oder als Ausschuss entsorgt werden, was natürlich bei der Abrechnung negativ zu Buche schlägt.
Weitere Entlastung verschafft, dass eine Zeile des Lieferscheins die Herstellung eines Wortes beliebiger Länge erlaubt. Mit all dem lassen sich die Launen Fortunas als Lieferantin der Buchstaben einigermaßen ertragen. Tröstlich zudem, dass die Konkurrenz in der Regel ebenso unter Engpässen zu leiden hat.
Um den Überblick zu behalten, empfiehlt sich, bei der Eintragung eines jeden Buchstabens mit einer kleinen Zahl zu vermerken, aus welcher Runde dieser stammt. Qualitätskontrolle und Abrechnung übernimmt ohnehin der Nachbar zur Linken. Da sich alle Fabrikanten stets gleichzeitig ans Werk machen können, vergeht eine Produktionswoche wie im Fluge. Die Bereitschaft, die Produktion sogleich noch einmal anlaufen zu lassen, ist dementsprechend hoch, zumal jeder Mitarbeiter den großen Ehrgeiz verspürt, diesmal ein höheres Produktionsergebnis zu erzielen.
„Wortfabrik“ von Mathias Spaan; Piatnik; für ein und mehr Teilnehmer ab zwölf Jahren; Spieldauer: etwa 15 Minuten; Preis: circa 10 Euro.
Autor:L.U. Dikus aus Kreuzberg |
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