Namenloser Platz benannt
Ehrung für Maria von Maltzan

Kreuzberg. Der kleine Platz nordöstlich vom Oranienplatz heißt es jetzt offiziell Maria-von-Maltzan-Platz. Einen Namen hatte die viereckige Grünfläche am Ende der Naunynstraße bisher nicht. Der Volksmund nennt ihn „Bullenwinkel“.

Maria von Maltzan war Gräfin, geboren vor 113 Jahren in Schlesien. In Kreuzberg machte sie ihr Abitur und studierte Zoologie, Botanik und Anthropologie. 1933 promovierte sie und ging in den aktiven Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Sie versteckte 1942 Juden und andere Verfolgte des NS-Regimes und verhalf ihnen zur Flucht. Damit rettete von Maltzan etwa 60 Menschen das Leben. Nach dem Krieg gründete sie eine Tierarztpraxis. Die Jahre danach war sie in ganz Deutschland unterwegs, arbeite als Vertretung in Veterinärpraxen, im Zirkus und im Zoo. Erst 1975 kehrte sie nach Berlin zurück und eröffnete eine Tierarztpraxis am Kurfürstendamm, mit der sie 1983 nach Kreuzberg in den „Bullenwinkel“ umzog. Ihre Praxis war auch Anlaufpunkt für Punks und alternative Jugendliche und ihre Hunde. Ihre Autobiographie „Schlage die Trommel und fürchte dich nicht“ schrieb sie 1986. Ein Jahr später wurde Maria von Maltzan von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem mit dem Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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