Erfahrungen einer Studentin
Hilfsangebot bisher ohne Nachfrage
Online oder per Flugblätter wird derzeit sehr viel Hilfe angeboten. Auch auf dem abgebildeten Plakat, das sich im Viktoriapark fand.
Ein Beispiel für tätige Unterstützung. Wer verbirgt sich dahinter? Und welche Erfahrungen hat diese Person bisher gemacht? Der Anruf brachte einige Überraschungen.
Es meldete sich Justine. Sie ist 21 Jahre alt, kommt aus Lausanne in der Schweiz, wohnt in Kreuzberg und studiert in Berlin Psychologie. Ja, der Aushang stamme von ihr, bestätigte Justine. Erst recht, als sie das Foto gesehen hatte. Aber sie könne sich nicht erklären, wie er in den Viktoriapark gekommen sei.
Ihre Wohnung befinde sich in der Nähe des Görlitzer Parks. Im Haus habe sie das Plakat angebracht, aber nur dort. Das sei auch noch immer da. Das Duplikat im Viktoriapark wäre auf keinen Fall von ihr aufgehängt worden.
Justine stört das nicht, sie will ja Menschen während der Corona-Krise unterstützen. Mehr erstaunt ist sie aber über die ausgebliebene Resonanz. Es habe sich bisher überhaupt niemand gemeldet, der um einen Einkauf oder eine Kinderbetreuung nachgesucht habe, sagt die Studentin. Auch ein Hinweis auf entsprechenden Internetseiten habe daran nichts geändert.
Sie wolle einfach einen Beitrag in der aktuellen Situation leisten, erklärt die 21-Jährige ihre Motivation. Denn auch sie sehe das so, dass gerade jetzt an andere Menschen gedacht werden müsse. Außerdem hätte sie zuletzt etwas mehr Zeit gehabt, denn an der Uni waren Semesterferien.
Die sind inzwischen zu Ende, allerdings läuft auch der Studienbetrieb wegen Corona nur digital. Aber es gebe jetzt wieder mehr zu tun. Ihr Hilfsangebot halte sie trotzdem aufrecht, bekräftigt Justine. Es könne auch im Rahmen dieses Artikels veröffentlicht werden.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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