Ehrengrab für Rio Reiser
Senat würdigt den „König von Deutschland“
Ein Vierteljahrhundert nach seinem Tod bekommt Rio Reiser, Sänger, Komponist und Frontmann der Band „Ton Steine Scherben“, ein Ehrengrab. Das teilte der Senat jetzt mit.
Reiser, 1950 als Ralph Christian Möbius in West-Berlin geboren, starb am 20. August 1996, wurde zunächst auf seinem Grundstück in Fresenhagen in Nordfriesland begraben und 2011 auf den Alten St. Matthäus-Kirchhof in Schöneberg umgebettet. Von 1971 bis 1975 wohnten die Mitglieder der „Scherben“ in einer Wohngemeinschaft am Tempelhofer Ufer 32 in Kreuzberg. Damals entstanden unter anderem die Songs „Macht kaputt, was euch kaputt macht“ „Keine Macht für Niemand“. Die Band löste sich 1985 auf und Reiser startete eine Solo-Karriere. Die bekanntesten Titel: „König von Deutschland“ und „Junimond“.
Aus Anlass seines 17. Todestages wurde am 20. August 2013 eine Gedenktafel am Wohnort Tempelhofer Ufer aufgestellt. 2021 war eine weitere Ehrung geplant: die Umbenennung des Heinrich-Heine-Platzes in Kreuzberg in Rio-Reiser-Platz. Wegen Einsprüchen von Anwohnern beim Bezirksamt musste sie verschoben werden.
Mit Ehrengräbern gewürdigt wurden neben Reiser zehn weitere Persönlichkeiten, darunter der Musiker Reinhard Lakomy (1946-2013), die NS-Widerstandskämpferin Maria Gräfin von Maltzahn (1909-1997), die Komponistin Emilie Mayer (1812-1883) und Dietrich Stobbe (1938-2011), Regierender Bürgermeister von Berlin von 1977 bis 1981. Für die Pflege der Ehrengräber sind die jeweiligen Bezirksämter zuständig.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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