Der Kampf um die Bona-Peiser-Bibliothek geht weiter

Marianne Hopfer hat den Protest gegen die Bibliotheksschließung initiiert. | Foto: Frey
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Kreuzberg. Mit dem Thema Schließung der Bona-Peiser-Bibliothek in der Oranienstraße muss sich jetzt erneut die BVV beschäftigen.

Denn der Einwohnerantrag für den Erhalt des Büchereistandorts war erfolgreich. Die Initiatorinnen haben 2072 Unterschriften vorgelegt. Davon waren 1548 gültig. Das Quorum liegt bei mindestens 1000 Unterstützern. Sie müssen alle aus dem Bezirk kommen. Die relativ hohe Zahl von nicht akzeptierten Unterschriften liegt unter anderem daran, dass sich auch viele Menschen aus dem benachbarten Bezirk Mitte hinter den Antrag gestellt haben.

Über die Zukunft der Bibliothek wird jetzt im Haushaltsausschuss sowie im Ausschuss für Kultur beraten. Dort dürfte es noch einmal zum Austausch der schon bekannten Argumente kommen. Für Finanz- und Kulturstadträtin Jana Borkamp (B 90/Grüne) ist die Schließung schon deshalb alternativlos, weil sie im Bereich der Büchereien fünf Stellen abbauen muss. Genau so viele Mitarbeiter sind in der Oranienstraße beschäftigt. Retten ließe sich die Einrichtung nur, wenn andere Abteilungen noch weitere Arbeitsplätze streichen. Dazu scheint aber niemand bereit.

Auch Marianne Hopfer und Frauke Mahrt-Thomsen, die den Einwohnerantrag organisiert haben, kennen natürlich diese Position. Trotzdem warben sie in der BVV am 7. Mai noch einmal eindringlich für den Weiterbestand. "Die Bibliothek bedeutet ein Stück Lebensqualität im Kiez rund um den Moritzplatz, der laut Sozialindex 2013 als das ärmste Viertel von Berlin gilt", erklärte Marianne Hopfer. Für viele Menschen sei sie eine Möglichkeit, am öffentlichen Leben teilnehmen zu können. Das gelte auch für die fast 400 neuen Nachbarn, die im Flüchtlingsheim in der Stallschreiberstraße wohnen. Und es gehe grundsätzlich darum, das Netz solcher noch vorhandenen wohnortnahen Anlaufstellen zu erhalten.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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