Abriss oder Sanierung?
Noch keine Entscheidung für Reinhardswald-Grundschule

Hinter der Reinhardswald-Grundschule steht immer noch ein dickes Fragezeichen. Abriss oder Sanierung? Und wer finanziert das? Gespräche laufen.

In der Causa Reinhardswald-Grundschule gibt es nach wie vor keine Entscheidung. Im Februar war bekannt geworden, dass die in Kreuzberg beliebte Schule womöglich bereits im kommenden Jahr abgerissen und durch einen kleineren Neubau ersetzt werden könnte. Inzwischen steht offenbar auch eine Sanierung im Raum. Laut Schulstadtrat Andy Hehmke (SPD) erarbeitet man im Rathaus gerade eine Entscheidungsvorlage für die Task Force Schulbau der Senatsbildungsverwaltung. Zur Auswahl stehen die Varianten Abriss und Neubau oder aufwendige Sanierung.

„Ziel des Bezirksamtes ist es, die Schule langfristig zu erhalten“, betonte Hehmke in der Bezirksverordnetenversammlung. „Für den Kreuzberger Südwesten ist sie unverzichtbar.“ Nach mehreren Gesprächen und einem Vor-Ort-Termin mit dem Staatssekretär würde dem inzwischen auch die Senatsbildungsverwaltung folgen, so der Stadtrat. Hintergrund ist, dass der Senat die Grundschule wegen sinkender Schülerzahlen (Prognose) in den nächsten zehn Jahren nach einem Abriss nicht neu bauen wollte, sondern eine Unterkunft für 1500 Geflüchtete auf dem Grundstück plante. Mit dem Bekenntnis für den Schulstandort folgt das Bezirksamt auch einem Beschluss der Bezirksverordneten vom April.

Dass die Kreuzberger Schule ziemlich marode ist, ist schon länger bekannt. Ein Baugutachten hatte bereits 2016 festgestellt, dass das Gebäude an der Gneisenaustraße 73 erhebliche Mängel hat, schadstoffbelastet und wirtschaftlich nicht sanierbar ist. Damit spricht eigentlich alles für einen Neubau.

So oder so, im zweiten Schritt müsse die Finanzierung geklärt werden, führte der Stadtrat weiter aus. Bis vor Ort aber überhaupt etwas passiert, sei es noch steiniger Weg, dämpfte Hehmke allzu große Erwartungen. „Mit der aktuellen Haushaltslage wird es nicht leichter.“ Die Frage ist auch, wo die rund 630 Schülerinnen und Schüler während der Bauzeit unterkommen. Eine Schuldrehscheibe hat der Bezirk nicht. In eine solche „Schule auf Zeit“ ziehen Schüler immer dann ein und später wieder aus, wenn ihre eigentliche Schule saniert wird.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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