Bewerbungsverfahren für Toilette endet ohne Ergebnis

Interesse an der Toilette hat es gegeben. Aber dem Bezirk genügten die eingereichten Unterlagen nicht. | Foto: Frey
  • Interesse an der Toilette hat es gegeben. Aber dem Bezirk genügten die eingereichten Unterlagen nicht.
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Kreuzberg. Anfang 2013 hat der Bezirk ein Interessenbekundungsverfahren zur künftigen Nutzung der stillgelegten Toilette an der Ecke Mehringdamm und Yorckstraße gestartet. Jetzt liegt das Ergebnis vor. Beziehungsweise, es gibt keines.

Denn nach Aussage von Baustadtrat Hans Panhoff (B 90/Grüne) hat keiner der knapp ein Dutzend Bewerber ein zufriedenstellendes Wirtschaftlichkeitskonzept vorgelegt. "Einige haben in dieser Richtung überhaupt nichts geliefert, andere sind sehr vage geblieben." Einen wirklich nachvollziehbaren Finanzierungsplan, bei dem die vorgesehen Ausgaben und die erwarteten Einnahmen dargelegt werden, habe bei allen Kandidaten gefehlt.

Vielleicht lag dass auch daran, dass einigen Interessenten erst bei näherer Beschäftigung mit der besonderen Immobilie die Höhe der voraussichtlichen Investitionen bewusst geworden ist. Mindestens 100 000 Euro, so schätzt Panhoff, seien nötig, um die einstige unterirdische Bedürfnisanstalt auf Vordermann zu bringen. "Dort ist bisher wenig mehr als ein Rohbau vorhanden." Zwar gibt es Anschlüsse etwa für Strom oder Heizung. Aber auch sie müssten nach den aktuellen Vorgaben erneuert werden. Und nicht zu vergessen wäre natürlich ein Umbau nötig, damit aus dem WC ein Lokal, ein Club oder ein soziales Zentrum werden könnte. Das waren einige der Ideen, die beim Bezirksamt eingegangen sind.

Ganz abschließen will der Bezirk das Interessenbekundungsverfahren zwar noch nicht. "Wir werden im Januar bei allen Bewerbern noch einmal nach einem detaillierten Finanzplan nachfragen", sagt Panhoff. Bringe auch das kein befriedigendes Resultat, dann sei das Thema Toilettenvergabe beendet.

Wobei er eher damit rechnet, dass es darauf hinaus läuft. "Dafür spricht zum einen, dass selbst der Kandidat, dessen Konzept noch am besten war, inzwischen die Segel gestrichen hat. Und außerdem die Tatsache, dass sich trotz der relativ langen Dauer kaum einer der möglichen Betreiber für den Stand der Dinge interessiert hat."

Als Alternative bliebe dann nur, das unterirdische WC über kurz oder lang zuzuschütten und im wahrsten Sinne darauf Gras wachsen zu lassen. Eine Idee, die dem Stadtrat ohnehin von Anfang an lieber gewesen wäre, als aus den Räumen einen weiteren Veranstaltungsort zu machen. Letzteres wollte dagegen eine Mehrheit in der BVV zumindest einmal ausloten.

Trotz seiner Skepsis habe er diesen Beschluss natürlich nach bestem Wissen und Gewissen umgesetzt, beteuert Panhoff. "Aber wenn die Unterlagen unvollständig sind, dann lässt sich das nicht einfach negieren." Außerdem hätten sich auch Bezirksverordnete am Auswahlverfahren beteiligt.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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