Kreuzberg. Nach einem Jahr scheint jetzt ein Ende des Flüchtlinscamps auf dem Oranienplatz in Sicht. Senat und Bezirk wollen den etwa 100 Bewohnern jetzt eine feste Bleibe anbieten.
Wo sich die befinden wird, ist allerdings noch nicht geklärt. Während sich Bürgermeisterin Monika Herrmann (B 90/Grüne) das ehemalige Schul- und Polizeigebäude in der Friedrichshainer Friedenstraße als neue Unterkunft vorstellen könnte, hat Berlins Sozialsenator Mario Czaja (CDU) anscheinend ein anderes Objekt im Visier. Dieses Haus sei ihm von einem privaten Eigentümer angeboten worden, erklärte Czaja nach einem Treffen mit der Bürgermeisterin am 11. Oktober. Aus Rücksicht auf den Besitzer werde er aber noch keine weiteren Details verraten. Die Friedenstraße gehört wiederum zum Bestand des Berliner Liegenschaftsfonds. Das Gebäude müsste zunächst an den Bezirk rückübertragen werden.
Senat und Bezirk sind sich immerhin darin einig, dass ein weiterer Verbleib der Flüchtlinge auf dem Oranienplatz schon aus humanitären Gründen nicht mehr hinnehmbar ist. Die Menschen leben dort in Zelten und schlafen auf dem Boden. Auch die hygienische und sanitäre Situation ist völlig unzureichend. Und in den vergangenen Wochen hatten die Bewohner teilweise nicht einmal genug zu essen.
Schon deshalb stimmen die Betroffenen inzwischen einem Umzug in ein Haus zu. Gleichzeitig wollen sie ihren Kampf aufrecht erhalten. Sie verlangen die Aufhebung der Residenzpflicht und die Möglichkeit, eine Arbeit anzunehmen. Für diese Forderungen möchten sie auch weiter auf dem Oranienplatz demonstrieren.
Die Zeltstadt aber weiter als Protestcamp zu belassen, lehnt Senator Czaja ab. Mit dem Umzug werde das Lager nach und nach aufgelöst, machte er klar. Bürgermeisterin Herrmann will dagegen zumindest ein Informationszelt weiter erlauben.
Eingerichtet wurde das Camp im Oktober 2012 nach einem Protestmarsch von Asylbewerbern nach Berlin. Inzwischen leben allerdings nur noch wenige Menschen dort, die schon vor einem Jahr in die Zeltstadt eingezogen sind. Bei den meisten der aktuellen Bewohner handelt es sich um sogenannte Lampedusa-Flüchtlinge.
Thomas Frey / tf
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