Chaotische Zustände in ehemaliger Gerhart-Hauptmann-Schule

Kreuzberg. Ende 2012 haben Flüchtlinge und ihre Unterstützer die leer stehende ehemalige Gerhart-Hauptmann-Schule in der Reichenberger Straße besetzt. Der Bezirk duldete den Aufenthalt zunächst als vorübergehendes Winterquartier. Doch ein Auszug ist nach inzwischen neun Monaten nicht abzusehen.

Dazu kamen in den vergangenen Wochen Klagen über unhaltbare Zustände im Haus. Bis zu 300 Menschen würden teilweise dort leben. Einen genauen Überblick scheint niemand zu haben. Auch nicht darüber, wie viele Bewohner wirklich den Flüchtlingen zuzurechnen und welche anderen Personen sich ganz oder partiell dort einquartiert haben.Auch die sanitären Verhältnisse werden als katastrophal bezeichnet. Dem Bezirk wurde vorgeworfen, er kümmere sich zu wenig um das Objekt oder sei einfach überfordert. "Wir sorgen für Strom, Wasser, Gas und lassen den Müll beseitigen", hält Baustadtrat Hans Panhoff (B 90/Grüne) dagegen. Wie es im Gebäude aussieht, dafür seien die Bewohner selbst verantwortlich.

Fakt ist aber, dass sich den über Sommer relativ wenig in Sachen Flüchtlingscamp getan hat. Der Stadtrat begründet das vor allem mit der unübersichtlichen Struktur. "Es gab bisher keine konkreten Ansprechpartner." Zahlreiche der ursprümglichen Sympathisanten hätten sich inzwischen verflüchtigt. Nach einem Gespräch am 6. September wurden die Flüchtlinge sowie deren aktuellen Unterstützer aufgefordert, Personen zu benennen, mit denen weiter verhandelt werden soll.

An deren Anliegen hat sich dagegen kaum etwas geändert. Sie wollen die ehemalige Schule als dauerhafte Unterkunft. Der Bezirk ist zwar bereit, einen Teil des Gebäudes dafür vorzuhalten, will dort aber ansonsten ein Projektehaus einrichten. Verschiedene Initiativen sollen Räume zu günstigen Konditionen bekommen. Bereits im Frühjahr konnten Anwohner bei einer Bürgerversammlung ihre Favoriten dafür auswählen.

Diese Pläne sind erst einmal in weite Ferne gerückt. Denn so lange das Haus besetzt ist, gibt es dort kaum Platz für weitere Nutzer. Es sei auch hier wie so oft in Friedrichshain-Kreuzberg, meinten zuletzt einige Bezirksverordnete. Eine Besetzung werde zunächst befristet geduldet. Daraus würden sich dann aber vollendete Tatsachen entwickeln.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 88× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 410× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 371× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 751× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.