Der Verein "nestwärme" entlastet Familien mit behinderten Kindern

Natalie Krieger und Lothar Schürholz leiten das Berliner "nestwärme"-Team. | Foto: nestwaerme.e.V.
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„Die Idee ist ganz einfach – ihre praktische Umsetzung will allerdings erst einmal organisiert sein“, sagt Natalie Krieger. Die 40-Jährige leitet gemeinsam mit Lothar Schürholz das Berliner Team des Vereins "nestwärme" Deutschland.

Der Verein wurde 1999 in Trier gegründet und kümmert sich um die Entlastung von Familien mit chronisch kranken oder behinderten Kindern. Er ist deutschlandweit in acht Städten und Regionen, dazu in Österreich und den deutschsprachigen Regionen Luxemburgs und der Schweiz aktiv. Rund 1900 überwiegend ehrenamtliche Mitarbeiter wie Natalie Krieger bringen sich in den sogenannten Nestern mit ihren Kompetenzen ein.

„In erster Linie geht es darum, Zeit zu schenken“, sagt Natalie Krieger, die sich bereits in München für "nestwärme" engagierte. Ihre Motivation war damals eine ganz persönliche: „Meine Schwester hat ein behindertes Kind und ich habe so frühzeitig erlebt, welche Belastung das sein kann und wie wichtig die Solidarität und die Hilfe in der Familie ist.“ Damit sei, so Natalie Krieger, eigentlich schon ein wichtiges Ziel des Vereins umrissen, nämlich das Prinzip der natürlichen familiären Solidarität in die Gesellschaft zu tragen.

„Die Hilfe muss sich nicht immer direkt auf die behinderten Kinder beziehen. Auch Eltern oder gesunde Geschwister im Alltag zu unterstützen kann die Familie enorm entlasten“, sagt Natalie Krieger. Das kann neben reiner Betreuung zum Beispiel Kochen sein, den Ikea-Schrank aufbauen, die Steuererklärung machen oder den Geschwistern mit Schulaufgaben helfen. „Somit schenken wir neben Zeit auch individuelle Kompetenz oder Talent.“

Basis für die Arbeit von "nestwärme" ist eine Organisationsstruktur, die Hilfesuchende und Helfende zusammenbringt. Es beginnt mit einem Brainstorming, in dem Interessierte sich über die Arbeit von "nestwärme" informieren und eigene Ideen einbringen können. Moderatoren erfassen später die Wünsche und Fähigkeiten der Ehrenamtlichen.

„Natürlich müssen die Freiwilligen und die Familien zusammenpassen“, sagt Natalie Krieger. Je nach Befinden ergibt sich daraus eine langjährige Patenschaft oder auch nur eine zeitlich begrenzte Unterstützung. Das Berliner Nest befindet sich zwar noch im Aufbau, doch Dank der Öffentlichkeitsarbeit von Natalie Krieger und ihrem Team gibt es hier bereits zehn langfristige Familienpatenschaften.

Neugierig geworden? Wer sich über die Möglichkeiten eines Engagements bei "nestwärme" informieren oder eigene Ideen einbringen möchte, kann zu den nächsten Informationsveranstaltungen am 19. März oder 24. April jeweils um 19 Uhr vorbeischauen (den genauen Ort bitte unter 72 01 21 90 oder unter kontakt@nestwaerme.de. erfragen).

Weitere Informationen gibt es auf www.meine-nestwaerme.de.
Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

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