Flüchtlinge vom Brandenburger Tor leben jetzt in Kreuzberg
Geplant ist, dass sie dort nur einige Tage bleiben sollen. Betreut werden sie vom Verein "Asyl in der Kirche", einer Organisation, die vor allem in der Heilig Kreuz Gemeinde aktiv ist. Bereits vor ihrer Ankunft haben die Flüchtlinge ihren Hunger- und Durststreik beendet. Die Räume in der Gitschiner Straße sind eine Anlaufstelle für Obdachlose und Menschen mit wenig Geld. Für sie gibt es dort verschiedene Workshopangebote, sie können sich künstlerisch betätigen oder im Chor mitsingen. Das Haus sei eigentlich nicht als Übernachtungsmöglichkeit vorgesehen, erklären Vertreter von Asyl in der Kirche. Gesucht werde deshalb eine längerfristige Bleibe. Zugesagt wurde ihnen nach einem Gespräch mit Berlins Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) ein Aufenthalt in Berlin bis Januar 2014. Während dieser Zeit sollen ihre Asylanträge individuell geprüft werden. Die Gruppe kam aus Bayern und demonstrierte am Brandenburger Tor für Änderungen im Asylrecht. Gefordert wird vor allem ein Aufheben der Residenzpflicht und die Möglichkeit, eine Arbeit anzunehmen.
Die gleichen Forderungen wird bereits seit einem Jahr von den Bewohnern des Flüchtlingscamps am Oranienplatz erhoben. Auch sie sollten eigentlich jetzt zeitnah in einem Gebäude untergebracht werden. Ein entsprechendes Objekt zu finden macht allerdings weiter Probleme. Für die vom Bezirk favorisierte ehemalige Polizeistation in der Friedrichshainer Friedenstraße soll sich bereits ein Investor interessieren. Und auch bei der von Berlins Sozialsenator Mario Czaja (CDU) ins Spiel gebrachten privaten Immobilie scheint es noch einige offene Fragen zu geben.
Bundesweite Aufmerksamkeit bekamen die Flüchtlinge vom Oranienplatz am 20. Oktober mit ihrem Auftritt beim Parteitag der Grünen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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