Alter Wein mit neuem Namen
Neroberger und Ingelberger sind jetzt out

„Weinungsfreiheit! Dieser Wein wurde von einem Team aus unserem Bezirk hergestellt. Wir haben die Reben gepflegt, Trauben gelesen und gekeltert. Weinrechtlich dürfen wir nicht angeben, woher die Trauben stammen, die zu diesem köstlichen Tropfen geführt haben, der vor Ihnen steht. Wir danken dem Team und auch den Partnerstädten Ingelheim und Wiesbaden, ohne die es diesen Wein nicht gäbe“, lautet jetzt der neue, etwas sperrige Name des seit 1968 auf dem Kreuzberg angebauten Weins.

Der aus insgesamt 300 Rebstöcken gewonnene Weißwein hieß bislang Kreuz-Neroberger, sein roter Kollege Kreuz-Ingelberger. Nun allerdings dürfen diese auf die Herkunft der Rebstöcke verweisenden Namen nicht mehr verwendet werden, da sie zu deutlich auf die Herkunft des Weines schließen ließen, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg.

Und weiter: „Auf Grundlage des neuen nationalen Weingesetzes und der neuen weinrechtlichen Vorschriften auf europäischer Ebene wird es bis spätestens 2026 einen neuen Anlauf geben, die Herkunftsbezeichnung des Kreuzberger Weines zu ermöglichen. Das kann im Zuge einer eigenen geschützten geografischen Angabe (g.g.A.) passieren oder durch die Neueinrichtung eines Landweingebietes für ganz Berlin (Berliner Landwein). Die Ausarbeitung einer dafür erforderlichen Produktspezifikation ist in Bearbeitung.“

Autor:

Uwe Lemm aus Mahlsdorf

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