Neues Kreuzberger Theater eröffnet

Waltraud Boll (zweite von rechts) und ihr Macbeth-Ensemble. Von links: Lionell Tomm, Christina Egerter, Myra Wieland, Clara Czimmek und Simon Olesner. | Foto: Frey
  • Waltraud Boll (zweite von rechts) und ihr Macbeth-Ensemble. Von links: Lionell Tomm, Christina Egerter, Myra Wieland, Clara Czimmek und Simon Olesner.
  • Foto: Frey
  • hochgeladen von Thomas Frey

Kreuzberg. Die kleine Remise im Hof des Hauses Waldemarstraße 39 diente bereits als Pferdestall und als Werkstatt. Inzwischen ist sie Sitz des Theaters "Maske und Mantel", das sich ab Mittwoch, 19. September mit seiner ersten großen Premiere vorstellt.

Auf dem Spielplan steht dann William Shakespeares berühmtes Drama "Macbeth". Der Klassiker über den von einem Mord begleiteten Aufstieg eines Heerführers zum König von Schottland sei ein bis heute aktuelles Stück, meint Theaterleiterin und Regisseurin Waltraud Boll. "Auch und gerade für eine Kreuzberger Bühne."Denn vor allem die Bewohner aus dem Kiez hat sie als künftige Besucher ausgemacht. Es gebe gerade in SO36 ein Theater affines Publikum, aber mit dem Ballhaus Naunynstraße bisher nur eine Spielstätte in der unmittelbaren Umgebung. "Und bereits unsere ersten Angebote stießen auf sehr großes Interesse."

Zum Beispiel in den vergangenen Monaten mehrere Workshops sowie Puppentheater für Kinder und Jugendliche. Mit Macbeth wird jetzt aber die erste große Eigenproduktion auf die Bühne gestellt.

Die Idee ein eigenes Theater zu gründen, habe sie schon lange in ihrem Kopf herumgetragen, sagt Waltraud Boll. Konkret wurde das Vorhaben, als sie 2010 die Remise in der Waldemarstraße entdeckte. Die gebürtige Österreicherin arbeitete unter anderem in Paris und hatte in Wien eine eigene Kompanie. Seit 15 Jahren lebt sie als Regisseurin und Autorin in Berlin. Waltraud Boll hat außerdem Lehraufträge an der Universität der Künste sowie der Fachhochschule Ottersberg bei Bremen.

Aus Ottersberg hat sie auch ihr Macbeth-Ensemble rekrutiert. Fünf Jungschauspieler, die bei dieser Inszenierung in mehrere Rollen schlüpfen. Und im ausgebauten Theatersaal der Remise teilweise mitten unter dem Publikum agieren.

Knapp 50 Plätze gibt es dort für die Besucher. Dass sie hoffentlich nicht nur bei der Premiere, sondern auch bei den weiteren Aufführungen gut besetzt sind, ist jetzt der Wunsch von Waltraud Boll und ihren Mitstreitern. Denn die Aufführung muss sich selbst finanzieren und wird nicht aus irgendwelchen Kulturtöpfen gefördert. Bei den Kinder- und Jugendprojekte gab es dagegen bisher teilweise Unterstützung, zum Beispiel von der Kreuzberger Kinderstiftung, dem Deutschen Kinderhilfswerk oder aus dem Programm Soziale Stadt.

"Mir geht es in erster Linie darum, hier frei zu agieren zu können", sagt Waltraud Boll. "Wir wollen Aufführungen machen, die uns begeistern und von denen wir denken, dass sie auch Interesse beim Publikum finden."

Die Macbeth-Premiere beginnt am 19. September um 19 Uhr. Weitere Vorstellungen sind vom 20. bis 23. sowie vom 26. bis 30. September und zwischen 14. und 18. November, jeweils zur selben Uhrzeit. Die Karten kosten 14, ermäßigt acht Euro.

Thomas Frey / tf
Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 66× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 752× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 64× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.