Schau dokumentiert historischen Besuch
Die Rede dort war aber nur ein Programmpunkt, den der damalige US-Präsident vor fast 50 Jahren auf seiner viertägigen Deutschlandreise absolvierte. An alle Stationen seines Besuchs erinnert jetzt eine Fotoausstellung in der SPD-Parteizentrale, dem Willy-Brandt-Haus in der Stresemannstraße 28.Die Aufnahmen stammen von dem Fotografen Ulrich Mack. Er hat Kennedy damals als Bildreporter für die Illustrierte Quick auf allen Stationen begleitet. Von Köln über Bonn, Hanau und Frankfurt, bis zum Schluss- und Höhepunkt in Berlin.
Einige der Fotos sind inzwischen fast Allgemeingut. Der Präsident, zusammen mit Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) und dem Regierenden Bürgermeister Willy Brandt (SPD) im offenen Wagen. Die Szenen am Schöneberger Rathaus. Oder der Halt am Checkpoint Charlie. Dieses Bild ruft nochmal in Erinnerung, dass die Triumpffahrt auch durch Kreuzberg führte.
Andere Bilder sind dagegen in dieser Ausstellung zum ersten Mal zu sehen. Etwa Szenen entlang der Route. Sie zeigen Menschen auf dem Dach einer Tankstelle. Polizisten, die trotz der Menschenmassen anscheinend gute Laune haben. Sanitäter beim Abtransportieren eines Verletzten. Zeitdokumente, die fast 50 Jahre unbeachtet im Archiv lagen.
Die Reise des Präsidenten ist längst zu einem historischen Ereignis geworden. Sie fand in einer politisch schwierigen Situation statt, knapp zwei Jahre nach dem Mauerbau. Gerade die Berliner empfanden den Besuch als moralische Unterstützung der wichtigsten Schutzmacht. Deshalb die Begeisterung, die Ulrich Mack in all ihren Facetten eingefangen hat. Und niemand ahnte damals, dass John F. Kennedy nur noch fünf Monate zu leben hatte. Er wurde am 22. November 1963 in Dallas ermordet. Unsterblich geworden ist sein Satz "Ich bin ein Berliner". Er ist in der Ausstellung auch im Original zu hören. In einer RBB-Dokumentation, die dort regelmäßig abgespielt wird.
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Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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